Es gab Zeiten, da konnte man mir mit dem Vorschlag einer Wanderung so richtig die Laune verderben. Seit etwa drei Jahren ist das anders: Heute gehe ich sehr gerne raus in die Natur, um sie zu Fuß zu erkunden. Statt auf einen Berg zu kraxeln, die Aussicht zu genießen und auf gleichem Wege wieder hinunter zu steigen, bevorzuge ich allerdings Rundwanderungen. Steigungen und schöne Ausblicke darf es dabei natürlich trotzdem geben. Immer mal wieder recherchiere ich im Internet oder auch mit Hilfe der Touren-App der StädteRegion Aachen, welche Wanderungen man nahe Aachen unternehmen könnte. Dabei stoße ich auch immer wieder auf das Hohe Venn, das direkt hinter der Grenze in Belgien liegt. Als eine E-Mail in mein Postfach flatterte, in der ich das Angebot bekam, ein neues Wanderbuch über eben diese Region zu rezensieren, sagte ich natürlich sofort zu.
Das Softcover-Buch ist mit insgesamt 330 Seiten recht dick. Allerdings handelt es sich nicht um einen einfachen Wanderführer, sondern eher um ein Sachbuch zum Thema Hohes Venn, das neben unterschiedlichen Wanderrouten auch viele Infos rund um das Belgische Gebiet beinhaltet.
Auf den ersten 67 Seiten erfährt der Leser, wie das Hochmoor entstanden ist und was Besucher heute erwartet. Außerdem widmet die Autorin, Martina Kasch, ein drittes Kapitel dem Naturschutz.
Alle 26 Touren, deren Beschreibungen jeweils mit einer Übersichtskarte und einer Infobox beginnen, ist Martina Kasch mindestens einmal gewandert. Sie gibt ausführliche Informationen zu den einzelnen Strecken und natürlichen Wegmarken, an denen sich der Wanderer orientieren kann. Außerdem gibt es am Ende jeder Tourbeschreibung weitere Variationsmöglichkeiten.
Die Texte sind gut geschrieben und haben – in Kombination mit der Bebilderung – noch mehr Lust auf das Hohe Venn gemacht. Da sowohl kurze als auch längere Strecken beschrieben werden, habe ich gleich mehrere Touren gefunden, die ich auf jeden Fall einmal abwandern möchte. Besonders gut gefällt mir folgende Einstellung der Autorin:
Ich möchte vor allem Genusswanderer erreichen, die die Natur, durch die sie sich bewegen, wirklich wahrnehmen wollen…
Martina Kasch setzt die Gehzeiten der einzelnen Wanderungen daher etwas höher an. So bleibt genügend Zeit zum Innehalten und Fotografieren.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Tour ich als erstes in Angriff nehmen werde. Wenn ich mich entschieden habe, werde ich aber auf jeden Fall von meiner Wanderung durchs Hohe Venn berichten.
Vielen Dank an den Meyer & Meyer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist wie immer meine eigene.