Ich komme zwar vom Harz und habe schon auf Schlittschuhen gestanden als ich gerade laufen konnte – damals eher wackelig und gut behütet zwischen Mama und Papa – doch ich habe bisher nie das Vergnügen gehabt, einmal unter freiem Himmel über das Eis zu gleiten. Das lag zum einen an nicht vorhandenen eigenen Schlittschuhen, vielmehr jedoch war immer die Panik vor dem Einbrechen auf dem Eis, die sich hartnäckig in meiner Familie hält, ausschlaggebend. Letztes trifft auch heute noch auf mich zu, eigene Schlittschuhe habe ich allerdings mittlerweile. Die Zeche Zollverein hat sich auf diejenigen eingestellt, die sowohl die Sicherheit einer künstlichen Eisfläche als auch das Vergnügen unter freiem Himmel schätzen: Die Eisbahn der Kokerei Zollverein in Essen.
“Braucht ihr auch Schlittschuhe?” die junge Frau lächelt uns aus dem Kassencontainer zu und wünscht uns viel Spaß, als wir den Kopf schütteln und unsere Eintrittsbändchen entgegennehmen. Endlich haben wir es geschafft. Endlich sind wir an der Eisbahn der Kokerei auf Zollverein. Endlich im doppelten Sinne: Wir hatten es uns schon während der letzten Saison vorgenommen, die Eisbahn zu besuchen, doch sie besteht immer nur vier Wochen und es passte einfach nicht. Und dann war es auch gar nicht so einfach, vom S-Bahnhof hierher zu finden.
Wir suchen uns ein Plätzchen auf einer der Bierbänke, tauschen die Schuhe gegen das Sportgerät und eiern zur Eisfläche, die schon gut besucht ist. Am Anfang halte ich mich noch etwas zaghaft an der Bande fest, doch ich gewöhne mich wieder schnell an den glatten Untergrund und bestaune im Dahingleiten die riesige Industrieanlage. Ich sollte aber nicht zu lange nach links und rechts gucken, denn leider sind einige Mitfahrer – vor allem die kleinen – unberechenbar. Hier geht es zu wie auf der Autobahn: plötzliches Ausscheren, abruptes Bremsen, Geisterfahrer…
Pünktlich zur Mittagszeit werden wir gebeten, die Fläche zu verlassen. Es folgt der große Auftritt der Eismaschine, die aus dem Linienmuster, das die vielen Schlittschuhe hinterlassen haben, wieder eine spiegelglatte Fläche zaubert. Wir nutzen die Zeit für einen Snack, denn auch für das leibliche Wohl ist an der Kokerei gesorgt. Als wir die Fläche wieder betreten ist sie an einigen Stellen noch recht nass. Kein Wunder, statt klirrender Kälte herrschen Anfang Januar fast 10°C. Leider lässt sich die Sonne kein einziges Mal blicken, doch das Schlittschuhlaufen unter freiem Himmel ist trotzdem ein tolles Erlebnis – vor allem Dank der einmaligen Kulisse!
Wow, wirklich eine ganz besondere Kulisse zum Schlittschuhlaufen! Das will ich dort auch mal machen. Viele Grüße, Meike
Musst du unbedingt! :-) Geht allerdings erst ab Mitte Dezember wieder.
Liebe Grüße
Jessi
Ich kann mich nicht helfen – ich weiß dass es nicht da steht, aber ich lese immer wieder Kokserei…. ich glaube ich arbeite zu viel…. ;-)
Immerhin wurde dort mal Koks produziert… ;-)
Liebe Grüße
Jessi
Eine Super Kulisse. Ist das im Sommer nicht sogar ein Schwimmbad oder so? Dachte ich hätte da mal was gelesen.
Ja, genau! Im Sommer gibt es ein Werksschwimmbad.