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Puh, da habe ich am Hauptbahnhof Paderborn noch gerade so den Bus erwischt – erstmal tief durchatmen. Ich habe bereits einen tollen Vormittag im Rahmen der TeutoBloggerWG hinter mir. Die Geschichte von den Externsteinen, viel Sonnenschein und einer leckeren Gulaschsuppe erzähle ich aber ein anderes Mal.
Mittlerweile habe ich entspannt und gleichzeitig total gespannt die Haltestelle Paderborn MuseumsForum erreicht und während ich die Straße überquere, macht sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit. Schon von weitem versetzt mich der Blick auf die Fassade des Heinz Nixdorf MuseumsForums in Vorfreude. Dort prangt nämlich ein großes Banner, das die momentane Sonderausstellung ankündigt: Aufbruch ins All. Aber auch auf die Dauerausstellung freue ich mich.
Ich betrete das großräumige Foyer des Museums und steuere auf die Kasse zu, wo meine heutige Begleitung bereits auf mich wartet – Andreas Stolte ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und heute mein ganz persönlicher Guide. “Auf Sie habe ich mich schon ganz besonders gefreut!” Och, so wird man doch gerne begrüßt. Der Grund: Andreas Stolte hat sich im Vorfeld über meinen Blog und mich erkundigt und dabei festgestellt, dass unsere Geburtsorte nur wenige Kilometer auseinander liegen. Spazieren zwei Harzer gemeinsam durch das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn…
Wir fahren mit der Rolltreppe auf die erste Etage des Museums.
“Von der Keilschrift bis zum Internet: Das weltgrößte Computermuseum präsentiert 5.000 Jahre Informationstechnik.”
Unsere Reise durch die Geschichte der Informationstechnik beginnt mit Druckerpressen, nachempfundenen Schreibstuben und ersten Rechenmaschinen. Andreas Stolte pickt sich einige Highlights heraus, erzählt, beantwortet Fragen und macht mich immer mal wieder auf Ausstellungsstücke mit Bezug zu Aachen und Goslar aufmerksam. Ab und zu schaut er auf die Uhr, denn er weiß von meiner Raumfahrtbegeisterung und möchte, dass wir noch genügend Zeit in der Sonderausstellung haben.
Andreas Stolte stellt mir in der ersten Etage auch Petra vor. Petra ist eine Roboterdame im Steampunk Style, die Besucher auf “Knopfdruck” zu ausgewählten Ausstellungsstücken führt und hierzu dann Informationen preis gibt.
Die Zeitreise setzen wir in der zweiten Etage fort. Hier geht es vor allem um die Entwicklung des Computers und die Geschichte von Nixdorf. Es gibt aber auch Kuriositäten wie den Schachtürken, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Es handelt sich um einen vorgeblichen Schachroboter aus dem Jahre 1769, der sogar gegen Adlige spielte und auch gewann. Der Clou: Es handelt sich nicht um einen Roboter; in dem Gerät steckte ein menschlicher Schachspieler.
Ich treffe im Heinz Nixdorf MuseumsForum hitchBOT, den trampenden Roboter, und im neuen interaktiven Bereich zum Thema KI tanzt Pepper für mich. Interessant ist auch die riesige automatische Telefonvermittlung. Hier stehen unterschiedliche Telefone zur Verfügung, die sich gegenseitig anrufen können. Zeitgleich kann an der Wand verfolgt werden, was bei einem solchen Anruf im Hintergrund passiert. Ich hebe wie selbstverständlich einen der Telefonhörer ab und bediene die Wählscheibe. Die Kids von heute kennen solche Telefone gar nicht mehr und das macht sich wohl auch hin und wieder bemerkbar.
In diesem Museum wird einem generell bewusst, wie schnell die Zeit verfliegt. Ich hocke vor einer großen Vitrine, die mit Handys aller Generationen gefüllt ist, auf dem Boden und suche mein erstes Handy. Es ist leider nicht dabei, aber das meiner Schwester entdecke ich. Es ist schon Wahnsinn, wie schnell sich alles entwickelt: Ich kann mich bewusst an eine Zeit ohne Handys erinnern und heute laufe ich mit einem kleinen Computer in der Handtasche durch die Gegend. So alt bin ich aber ja noch gar nicht…
Jetzt aber ab auf die dritte Etage in die Sonderausstellung!
Hier steht das erste Highlight bereits vor dem Eingang: Ein Stück Mond. Ja, richtig gelesen, ihr habt die Gelegenheit, ein Stück vom Mond nicht nur zu sehen, sondern auch anzufassen. Es handelt sich um einen Bruchteil eines Stücks, das nicht von Menschen, sondern auf natürlichem Wege auf die Erde gekommen ist.
Ich folge Andreas Stolte durch einen dunklen, blinkenden Tunnel ins Weltall und würde am liebsten quietschen vor Freude. Da ich aber ganz die seriöse Bloggerin bin, erlaube ich mir nur ein breites Grinsen sowie ein Leuchten in den Augen. Auch hier versorgt mich mein Guide wieder mit vielen interessanten Informationen, wobei er hin und wieder “Aber Sie kennen sich ja aus.” fallen lässt. Vielen Dank, aber sooooooo gut kenne ich mich dann doch nicht aus und man darf mir ruhig jederzeit alles über die Raumfahrt und den Weltraum erzählen.
Wir nehmen auf einem Mondrover Platz und ich darf das Steuer übernehmen. Meine Aufgabe: Den Lander finden. Hierfür habe ich natürlich nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung und ob ich auf dem richtigen Weg bin, sehe ich lediglich an der Abstandsanzeige auf dem Monitor. Beim ersten Versuch scheitere ich ganz knapp – drei Sekunden länger und ich hätte es geschafft. Jetzt kenne ich aber ja den Weg und beim zweiten Versuch klappt es.
Jedes Modell, jedes Original, alles wird von mir unter die Lupe genommen und von Andreas Stolte gibts die passenden Infos dazu. Sehr gerne würde ich noch mehr Zeit im All verbringen, doch ich muss leider meinen Bus erwischen, denn das Abendprogramm ruft. Trotzdem schaffe ich es, mir wirklich alles anzusehen und auch in der Sojus-Kapsel nehme ich Platz. Ganz schön eng hier. In der Realität ist das Ganze sicher noch ne Nummer enger…
Glücklich und mit vielen tollen Eindrücken im Kopf fahre ich in einem als Aufzug getarnten Shuttle-Cockpit wieder nach unten, wo ich mich von Andreas Stolte verabschiede.
Ich bin begeistert, sowohl vom Museum selbst als auch von der Sonderausstellung, die übrigens noch bis zum 05. Januar 2020 läuft. Alle aktuellen Infos zum Heinz Nixdorf MuseumsForum gibts hier.
Vielen Dank an den Teutoburger Wald Tourismus für die Einladung zur TeutoBloggerWG 2019. Mein Dank gilt außerdem dem Heinz Nixdorf MuseumsForum und ganz besonders Andreas Stolte für die kurzweilige und interessante Führung durch die Ausstellungen. Wie immer wurde meine Meinung durch die Einladung nicht beeinflusst.
Auf den Schachtürken soll auch das Verb “türken” bzw. die Redewendung “einen Türken bauen” zurückgehen. Das ist zumindest einer der diskutierten Ursprünge des Verbs: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrken_(Verb)
Cool, das wusste ich gar nicht. Vielen Dank für den Hinweis!
[…] ist ein Besuch dieses Forums einen Ausflug wert – das hätte ich nicht erwartet! Jessica vom Fernwehblog besucht darüber hinaus die Sonderausstellung zur Weltraumfahrt, die ich leider an meinem […]