“Wir bauen bald komplett um und dann bekommt auch das Woolness einen ganz anderen Bereich!” während mir die Tochter des Hotelbesitzers von den anstehenden Umbauten erzählt, folge ich ihr in Bademantel und Flip Flops durch den Garten. Wir betreten eine kleine Holzhütte, in der zwei Holzkrippen auf mich und einen meiner Mitreisenden warten. Schon die angenehm ruhige Musik versetzt mich in einen Zustand der Entspannung. Vielleicht liegt es aber auch an der Bierverkostung, an der wir vorher teilgenommen haben… Die Schafswolle, die gleich eine entscheidende Rolle spielen wird, liegt schon in Bündeln auf den beiden Betten bereit. Ich darf Versuchskaninchen spielen und werde von weiteren Mitreisenden neugierig beäugt. Schließlich können wir uns alle nicht so wirklich etwas unter Woolness vorstellen.
Vom Mensch zum Schaf in wenigen Minuten
Für mich heißt es nun also raus aus dem Bademantel und rein in die Schafswolle. Schritt für Schritt werde ich umwickelt. “Erinnert ein wenig an eine Mumifizierung!” scherzt eine meiner Mitreisenden, während sie dankenswerterweise meine Verwandlung dokumentiert. Als so ziemlich jedes meiner Körperteile mit einer Lage Schafswolle umwickelt ist, darf ich mich in meine “Krippe” legen und werde zusätzlich mit einer Wolldecke zugedeckt. Zu guter Letzt werden meine Hände mit einer fettigen Creme versorgt.
Entspannung pur
Auch einer meiner Mitreisenden wird in ein Schaf verwandelt. Dann verlassen alle Schaulustigen die kleine Hütte und es wird still. Ich schließe die Augen. Die angenehme Wärme, die leise vor sich hinplätschernde Musik und ein wenig auch das Bier machen mich schlagartig schläfrig. 30 Minuten darf ich nun in meiner kuscheligen Bettstatt entspannen. Draußen zwitschern die Vögel und ab und zu blökt einer der texelanischen Wollspender. Irgendwann siegt die Müdigkeit und ich schlafe ein.
Und nach dem Wollbad?
Ich habe keine Ahnung, wie lange ich geschlafen habe, doch kurz nach dem Aufwachen kommt auch die Tochter des Hotelbesitzers zurück und versorgt uns mit Tee und einem Glas Wasser. “Ich bleibe liegen!” schallt es von der zweiten Krippe. Doch aller Protest ist vergebens, wir werden wieder ausgewickelt.
Ich bin gespannt auf den Effekt – abgesehen von der absoluten Tiefenentspannung, die ich erleben durfte. Zunächst bewirkt das Auswickeln, dass mir plötzlich kalt wird und ich husche möglichst schnell wieder in den viel zu großen Bademantel. Schon besser! Meine Haut fühlt sich wie eingecremt an. “Das liegt an dem Fett in der Schafswolle”, lautet die Erklärung. Wer braucht schon Eselsmilch, wenn er von kuscheliger Schafswolle auch so zarte Haut bekommt?
Woolness – Ein paar Infos
Ihr seid neugierig geworden, habt aber das Problem, dass Wolle unglaublich kratzt? Für Woolness wird reine Schafswolle verwendet. Sie wird also lediglich gesäubert, aber nicht anderweitig behandelt. Das führt dazu, dass das lästige Kratzen ausbleibt. Durch die Wärme, die sich während der Behandlung ausbreitet, entspannen sich die Muskeln. Übrigens wird es nie zu warm unter der Schafswolle, da man nur von der eigenen Körperwärme umgeben ist. Das Lanolin in der Wolle sorgt für das anschließende zarte Gefühl auf der Haut und lässt sogar Wunden schneller heilen.
Das Bad in der Schafswolle wird nur vom Hotel Texel angeboten.
Vielen Dank an den VVV Texel für die Einladung auf die niederländische Insel und an das Hotel Texel für das unglaublich entspannende Erlebnis. Meine Meinung ist und bleibt meine eigene.
Woolness ist glaube ich mein neues Lieblingswort! ☺️
Sonnenschein, du kannst es tragen!!
Schöner Beitrag! Wir fahren schon seit Jahren nach Texel. Verbringen dort meist mit der ganzen Familie unseren Urlaub – mal im Ferienhaus, mal in einer Ferienwohnung. Leider findet man nur wenige gute Blog-Beiträge wie diesen im Netz.
[…] Artikel über Texel auf anderen Blogs Gabriele von Tourreal schreibt über die Lämmer auf Texel und noch einiges mehr Janett von Teilzeitreisender erzählt von einem Geheimnis des Leuchtturms auf Texel Christina von MrsBerry gibt Tipps für Texel mit Kind und Hund Jessica von fernwehundso berichtet Woolness im Boutique Hotel Texel […]
[…] Auf dem Bett liegen Bademantel und Haus-Schlappen bereit. Das Hotel Texel ist nämlich für sein besonderes Wellness-Angebot bekannt. Das Ganze nennt sich „Woolness“ und ist kurz gesagt ein Bad in unbehandelter Schafswolle. Mir fehlte leider die Zeit dafür, aber Jessi durfte Woolness bereits genießen. […]
[…] Jessi von „Fernweh und so“ hat „Woolness“ im Hotel Texel genossen. […]