Da ich am Nordharz aufgewachsen bin und eine bergbauaffine Familie habe, bin ich schon einige Male in einer Waschkaue – dem Umkleideraum der Bergleute – gewesen. Doch die Kaue im Energeticon Alsdorf hat eine auch mir unbekannte Sonderausstattung: Schon beim Betreten des hohen Raumes fällt der weiße Würfel zwischen den Bänken auf. Neugierig nähern wir uns dem ca. 12 Kubikmeter großen sleep Cube und können durch die transparente “Tür” einen ersten Blick auf unser Bett für eine Nacht werfen. Die Reißverschlüsse sind mit einem Zahlenschloss blockiert. Mir fällt der Infozettel ein, den uns die nette Dame an der Museumskasse zusammen mit dem Schlüssel für das Verwaltungsgebäude, in dem sich die Kaue befindet, überreicht hat und dort finde ich auch die richtige Zahlenkombination für das Schloss.
Das Innere des Würfels sieht gemütlich aus und ein erster Sitztest auf der Matratze bekommt von uns das Prädikat “sehr bequem”. Bevor wir das Angebot annehmen, uns das Museum anzusehen, widmen wir uns ersteinmal dem schwarzen Karton, der zwischen uns auf der Matratze steht: Die Chillbox. In ihrem Inneren finden wir Snacks, Getränke und weitere nützliche Kleinigkeiten.
Streifzug durchs Energeticon Alsdorf
Wir schnappen uns die parat liegenden Helme und den Lageplan des Energeticons, verstauen unsere sieben Sachen, verschließen den sleep Cube wieder mit dem Zahlenschloss und machen uns auf den Weg zurück zum Museumseingang. Dort steigen wir in den Aufzug und fahren mit einer virtuellen Seilfahrt “unter Tage”. Auch wenn wir uns nicht in einem echten Bergwerk befinden, fühlt es sich doch so an. Wir streifen durch die Stollen, nehmen in der Grubenbahn Platz und bekommen einen Einblick in die Zeit, als hier in Alsdorf noch Steinkohle abgebaut wurde.
Als wir wieder in der Kaue ankommen, werfe ich einen Blick auf die Uhr. Es ist 16:30 Uhr, in einer halben Stunde schließt das Museum und ab dann gehört das Gelände uns allein. Bis dahin haben wir aber noch genug Zeit, uns die Räume mit dem Thema (regenerative) Energie anzusehen. Hier ist Action angesagt, denn die Museumsbesucher sind dazu angehalten, kleine Experimente selbst durchzuführen. Da gehen uns doch sofort unsere Spielkinder-Herzen auf.
Schlemmen bei Eduard
So ein Museumsbesuch mit Action macht hungrig. Deshalb bringen wir schnell die Helme zu unserem Schlafplatz zurück und laufen über das Außengelände zum Restaurant Eduard, wo wir uns bei leckerem Essen und einem Cocktail auf das vor uns liegende Abenteuer einstimmen. Als wir wieder ins Freie treten, ist es draußen längst dunkel, doch der Mond und das Flutlicht des angrenzenden Fußballplatzes spenden uns genug Licht für den Weg zurück zum Verwaltungsgebäude. Wir hatten blöderweise unsere Stirnlampen im sleep Cube vergessen…
Unsere Nacht im sleep Cube
Etwas mulmig ist mir ja schon zu Mute, als wir das dunkle Gebäude betreten und mit dem spärlichen Taschenlampenlicht unserer Handys den Weg bis zum sleep Cube ausleuchten. In der Kaue selbst ist es zum Glück nicht stockdunkel, durch die großen Fenster fällt etwas Licht und taucht den Raum in eine schummrige aber nicht beängstigende Atmosphäre. Ich bin ein großer Schisser, doch innerhalb unseres gemütlichen sleep Cubes fühle ich mich richtig geborgen und sicher. Auf einen Streifzug mit Stirnlampe durch das dunkle Museum verzichte ich jedoch, was mein Mann ein wenig enttäuscht akzeptiert. Stattdessen bahnen wir uns einen Weg zur Toilette, machen uns bettfertig, knipsen die im Cube vorhandenen Lampen an und kuscheln uns in die Decken.
Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, fällt mein nach oben gerichteter Blick durch das transparente Dach des sleep Cubes auf die an der Kauendecke hängenden Körbe. Ein etwas ungewöhnlicher Anblick direkt nach dem Aufwachen, doch mit dem einfallenden Tageslicht wirkt hier nichts mehr gruselig sondern eher friedlich. Genüsslich recke und strecke ich mich, während auch mein Mann langsam wach wird. Wir haben beide phantastisch geschlafen, wie zwei Steine. Trotz micro adventure liegt eine unglaublich erholsame Nacht hinter uns.
Nach einer kurzen Katzenwäsche auf der Museumstoilette nutzen wir den Inhalt der Chillbox für ein erstes kleines Frühstück. Bis zur heutigen Öffnung des Energeticons ist noch Zeit und so können wir die Ruhe um uns herum noch ein bisschen genießen. Bevor wir unseren ungewöhnlichen Schlafplatz verlassen, fülle ich eine Seite des ausgelegten Gästebuchs. Alle bereits enthaltenen Texte lassen erahnen, wie begeistert die Verfasser waren. Da reihen wir uns doch gerne ein.
Auch die Schlüsselrückgabe im Verwaltungsbüro funktioniert unkompliziert. Mit einem Lächeln im Gesicht spazieren wir über das Außengelände des Enegeticons und verlassen es durch das Tor. Hinter uns liegen ein kleines Abenteuer und eine ungewöhnliche aber erholsame Nacht im Museum. Wir sind beide begeistert und sinnieren auf dem Weg zum Bahnhof darüber, wie toll eine Nacht im sleep Cube unterm Sternenhimmel sein muss.
Sleeperoo – Die Nacht, der Ort und Du
sleeperoo – mitten im WOW übernachten. Dort, wo man sonst nicht schlafen kann.
Ihr wollt eine Nacht erleben, die den Stoff zu einer unvergesslichen Erinnerung liefert? Ihr träumt davon, an einem Ort zu übernachten, der euch zum Staunen bringt? Stellt euch vor, ihr schlaft direkt am Meer, in einem paradiesisch duftenden Park, nachts im Museum oder mitten in einer Alpaka-Herde. Wo auch immer, diese Nacht werdet ihr mit allen Sinnen erleben.
Ihr möchtest auch eine außergewöhnliche Nacht in einem sleep Cube verbringen und das erleben, was Sleeproo so passend auf der eigenen Homepage anpreist? Dann kann ich euch nur empfehlen, einmal die angebotenen Spots zu durchstöbern. Egal ob indoor oder outdoor, ihr werdet ein kleines Abenteuer erleben, das ihr so schnell nicht vergessen werdet. Die aktuellen Indoor Spots könnt ihr allerdings nur noch bis einschließlich März buchen, denn im April beginnt die Outdoor Saison. Aber auch die hat tolle Schlafplätze im Angebot. Ihr werdet bestimmt fündig.
Vielen Dank an Sleeperoo für die Einladung zu einer Übernachtung im sleep Cube. Meine Meinung wird hierdurch nicht beeinflusst. Außerdem möchte ich mich beim Team des Energeticons für die Gastfreundschaft bedanken.
[…] Jessica hat in einem Sleeperoo in einem Museum übernachtet. […]