Am Samstag ging es für drei Bloggerkolleginnen und mich auf eine Tour unter dem Motto Glück auf! Allerdings haben wir uns nicht an einem der vielen industriekulturellen Orte des Ruhrpotts getroffen, sondern am Krefelder Hauptbahnhof, wo uns Claire Neidhardt und Ulrich Cloos vom Stadtmarketing Krefeld in Empfang nahmen. Schon zum zweiten Mal rief die Stadt Krefeld dazu auf, einfach mal die Perspektive zu wechseln. Während es beim letzten Mal hoch hinaus ging, standen an diesem Halloween-Samstag passenderweise die Türen zum Untergrund offen. Das Angebot war groß, doch trotz fahrbarem Untersatz war es uns natürlich nicht möglich, jede der spannenden Locations zu besuchen. Immerhin schafften wir es aber zu fünf sehr unterschiedlichen Orten und waren sogar bei der Präsentation eines Parfums dabei.
Bunkeranlage Hansastraße
Direkt hinter dem Kino am Bahnhof liegt der erste Ort des Krefelder Untergrunds. Langsam marschieren wir den gewundenen Weg hinunter, der ein wenig an eine Parkhauseinfahrt erinnert. Unten erwartet uns allerdings kein Ort für Autos, sondern ein ehemaliger Luftschutzbunker. Während ich über den staubigen Boden spaziere und meinen Blick über die dicken Betonwände streifen lassen, überholen mich ein Mann und sein kleiner Sohn, über dem ein roter Luftballon schwebt. Zuerst wirkt dieses Symbol kindlicher Freude etwas fehl am Platz; tatsächlich ist es aber ein sehr schöner Kontrast. Ich bin froh, in einer Zeit und Gegend zu leben, in der Bunker nur noch Zeitzeugen sind und sogar bunte Fröhlichkeit zwischen den grauen Wänden zulassen.
Das Stadtwaldhaus
Bevor wir uns mit Kaffee und Kuchen stärken, watscheln wir im Stadtwaldhaus erst einmal alle gemeinsam aufs WC. Und zwar auf das Herren-WC. Grund hierfür sind die hübschen Kacheln aus dem Jahre 1902. Die Keramik selbst ist nicht mehr vorhanden und nach dem Bau der neuen WC-Anlage ist der Raum, in dem wir nun stehen, lange Zeit als Lager benutzt worden.
Nach den ersten beiden Stationen auf unserer Tour durch Krefeld verschnaufen wir erst einmal bei einem leckeren Stück Kuchen und genießen den Blick auf das bunte Laub des Stadtwaldes, das in der Sonne zu leuchten scheint. Schließlich geht es gleich wieder in den Untergrund und da ist es bekanntlich dunkel…
Bunker Schönwasserstraße
Als nächstes geht es erneut in einen Bunker. Zu meiner Verwunderung führen die Treppen allerdings nicht hinab, sondern hinauf. Hier kommt auch das erste Mal richtig Gruselstimmung auf, denn das Treppenhaus ist nur durch Kerzenlicht schwach beleuchtet und wir treffen sogar auf ein Skelett (das einer Taube). In der zweiten Etage zeigt man uns die lebensnotwendigen Lüftungsschlitze, an denen man die Außenwände des Bunkers erkennt, und wieder einmal ehemalige Sanitäranlagen. Im Gegensatz zum ersten Bunker ist es hier so richtig beklemmend. Das liegt sicher zum einen an der Dunkelheit, zum anderen aber auch daran, dass die Räume hier viel kleiner sind.
Brempter Hof
Wir steigern den Gruselfaktor noch ein wenig und steigen die schmale Treppe in den Keller des Brempter Hofs hinab. Zum Glück können wir uns einer Gruppe anschließen, in der auch ein junger Mann mit Super-duper-Lampe an seiner Kamera mitläuft. Dieser Keller ist eine perfekte Filmkulisse, da sind wir uns alle einig. Nach einer Weile lassen wir die Führung weiterziehen und machen uns auf den Rückweg. Im Schein unserer Taschenlampen-Apps wirken die langen Gänge noch mal eine Spur gruseliger und ich bin froh, dass wir die Treppe schnell erreichen.
Altes Klärwerk
Wir bleiben im Stadtteil Uerdingen, in dem nicht nur der Brempter Hof, sondern auch das Alte Klärwerk steht. Hier wird unsere Glück-Auf-Tour enden und für uns vier Bloggerinnen ist diese Location auch das absolute Highlight des heutigen Nachmittags. Optik, Sound und Licht passen richtig gut zusammen und auch zur Präsentation des neuen Herrendufts ESNC Crefeld. Der Parfümeur Hubert Smyrek verrät uns, dass es sich um eine auf 800 Stück limitierte Auflage handelt. Der Duft sagt mir persönlich nicht zu, der von der Studentin Helena Boddenberg designte Flacon gefällt mir hingegen richtig gut.
Weitere Events in Krefeld
Leider handelt es sich um ein einmaliges Event und die Locations sind für gewöhnlich nicht zugänglich. Allerdings stehen in Krefeld viele weitere Events dieser Art an. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Perspektivwechsel im Zoo? Weitere Projekte findet ihr hier.
Hier geht es zu den Berichten meiner Bloggerkolleginnen zu Glück auf Krefeld:
Vielen Dank an das Stadtmarketing Krefeld für die Einladung zum Perspektivwechsel. Mein besonderer Dank gilt Claire Neidhardt und Ulrich Cloos für den schönen Nachmittag. Die hier dargestellten Ansichten beruhen wie immer einzig auf meiner eigenen Wahrnehmung und Meinung.
Es war schön das du dabei warst, toll das du das eiskalte Händchen sooft in Szene gesetzt hast :D
Ja, es hat richtig viel Spaß gemacht mit euch! :-)
[…] hat ein roter Luftballon als Perspektivwechsel […]
[…] Jessica von Fernwehundso: Glück auf! Ein ganz besonderer Perspektivwechsel in Krefeld […]
[…] von fernwehundso.de hat für einen Tag ihre Heimat Aachen gegen den Niederrhein […]