Mein Blick fällt sofort auf den nackten Männerhintern direkt vor mir. Er gehört zu einem Bochumer Bergmann. Sein Ziel ist die Sammeldusche, in der sich seine Kumpel bereits den Dreck vom Körper waschen. Ihre Kleidung hängt direkt über mir an der Hallendecke. Das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum hat es tatsächlich geschafft, mich schon in der Eingangshalle davon zu überzeugen, dass hier ganz viel Liebe zum Detail herrscht und alles so realistisch wie möglich gestaltet ist. Voller Vorfreude besorgen wir uns unter Vorlage unserer RUHR.TOPCARD zwei Eintrittskarten und erwiedern das freundliche “Glück auf!”. Ab jetzt geht es erst mal abwärts.
Je tiefer wir auf der schmalen, langgezogenen Treppe kommen, desto kälter wird es. Einige Besucher kommen uns bereits schnaufend entgegen und ich mag gar nicht an den Rückweg denken. Doch dazu komme ich auch gar nicht, denn wir stehen endlich im “Stollen” und können unsere Tour “unter Tage” starten. Schon auf den ersten Metern erwische ich mich dabei, wie ich prüfend an die Wände klopfe. Es hört sich echt an. Es sieht echt aus. Und doch befinden wir uns lediglich im 20 Meter tiefen Keller eines Museums. Ganz schön raffiniert.
Um das Gefühl, in den Berg einzufahren, perfekt zu machen, betreibt das Bergbaumuseum seit Kurzem einen Seilfahrtsimulator. Da dem Jungen vor uns die Geräuschkulisse ein wenig Angst einjagt, steigen Janett und ich als einzige in den virtuellen Förderkorb. Begleitet werden wir die nächsten 1.200 Meter, die es in die Tiefe geht, lediglich von einem Museumsmitarbeiter sowie lautem Scheppern und Rumpeln. Wir werden ein wenig durchgeschüttelt und als sich die Türen des Simulators wieder öffnen, bin ich leicht wacklig auf den Beinen.
Auf dem 2,5 km fassenden, verzweigten Streckennetz gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken. Und das Schönste? Nirgendwo finden wir ein “Anfassen verboten” Schild. Also werden Abbauhammer unter vollem Einsatz unserer Kräfte gestemmt, Knöpfe gedrückt und fiktive Telefongespräche geführt. Und am Ende sind wir dann diejenigen, die schnaufend die Treppen in die Ausstellungshallen des Museums erklimmen.
Leider ist es wegen der Vorbereitungen für die Extraschicht nicht möglich, heute auf den Förderturm zu fahren. Der war übrigens von 1943 bis 1971 auf der Schachtanlage Germania in Dortmund tätig. Zur Erinnerung: Wo wir uns gerade befinden, hat es niemals ein Bergwerk gegeben. Das kann man im Bergbaumuseum Bochum schon mal vergessen. Ich ziehe meinen Helm und verbeuge mich vor den Menschen hinter dieser grandiosen Idee.
Vielen Dank an den Ruhr Tourismus für die Bereitstellung der RUHR.TOPCARD. Meine Meinung ist und bleibt wie immer meine eigene.
Es hat wirklich Spaß gemacht, mit dir das Bergwerk, welches keines Ist, zu erobern. Übrigens habe ich später gesehen, das man nicht auf die Maschinen klettern soll… mmh…Gut das mich keiner beobachtet hat :D
Ja, finde ich auch!
Uuuuuuuuuuuuuuuuuuups…
Liebe Grüße
Jessi
WOW das klingt nach einem klasse Museum. Ich mag es, wenn man alles mal anpacken darf :-) Bestimmt einen besuch wert :-)
Auf jeden Fall! :-)
[…] wie so oft ein kleiner Ausflugstipp, für den man nicht so weit reisen muss: „Fernweh und so“ zeigt uns das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum, das detailreich und spannend gestaltet […]
[…] und wenn sie noch hinunter wollen, dann sollten sie sich beeilen, es schließt bald.” Jessi und ich ließen uns das nicht zwei mal sagen und begeben uns in das besagte Bergwerk. Das besondere […]
[…] und wenn sie noch hinunter wollen, dann sollten sie sich beeilen, es schließt bald.“ Jessi und ich ließen uns das nicht zwei mal sagen und begeben uns in das besagte Bergwerk. Das besondere […]
[…] wie so oft ein kleiner Ausflugstipp, für den man nicht so weit reisen muss: „Fernweh und so“ zeigt uns das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum, das detailreich und spannend gestaltet […]