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Ein Tag voller Astronomie im Eggental

“3, 2, 1 und go!” Mit diesen Worten entfernt sich Hansjörg Ebnicher zügig von der soeben entzündeten Rakete. Kurze Zeit später rast der Flugkörper zischend in die Höhe und wir legen unsere Köpfe in den Nacken, um ihn möglichst zu jeder Zeit im Auge zu behalten. Kaum hat die Rakete ihre maximale Höhe erreicht, dreht sie sich und steuert nun wieder auf den Boden und damit auf uns zu. Es folgen hektische Bewegungen, überraschte Rufe und große Augen unsererseits. Doch dann können wir aufatmen – der Fallschirm hat sich geöffnet und die Rakete landet zwar noch immer recht schnell, aber kontrolliert neben uns auf der Wiese. Wie aufregend! Das Programm unseres heutigen Tages im Eggental verspricht noch mehr astronomische Highlights.

Warum Neapel und ich keine Freunde geworden sind

Neapel stand eigentlich nur auf meiner Liste, weil eine Reise nach Capri eben über diese italienische Stadt führt. Außerdem schien mir Neapel perfekt, um nach ein paar Tagen erholsamem Inselurlaub noch eine Stadt zu erkunden und sowohl den Vesuv als auch Pompeji zu besuchen. Also suchte ich uns ein Hotel aus, das möglichst zentral und in unmittelbarer Nähe zum Hafen sowie zum Bahnhof lag. So mussten wir nach unserer Ankunft mit der Fähre von Capri nicht erst lange mit den Öffentlichen durch die Stadt gurken, hatten es nicht weit zu den Zügen, die uns nach Pompeji und Herculaneum brachten, und auch der Bus zum Flughafen fuhr direkt vor der Tür ab. Klingt super? War es aber nicht…

Warum ich in Italien das erste Mal ein Bordell besuchte

Das ist ja raffiniert: Um der Straße weiter folgen zu können, müssen alle das Bordell der Stadt durchqueren. Also gesellen wir uns zu der Schulklasse, die im Entenmarsch durch das Erdgeschoss stolpert. Die Erläuterungen ihres Lehrers kommentieren sie mit schüchternem Kichern, einige flüstern miteinander. Dann sind wir an der Reihe. Entschlossen trete ich über die steinerne Schwelle des Etablissement. Statt rotem Plüsch und gedämpfter Musik begegne ich kalten Steinblöcken, die in Nischen stehen. Außer dem Raunen der Schüler vor uns ist nichts zu hören. Kein Wunder, schließlich hat der Ascheregen des Vesuv im Jahre 79 n. Chr. auch hier alles unter sich begraben und dem ausgelassenen Treiben der Pompejianer ein Ende gesetzt.

{Jessi entdeckt} – Dass der Vesuv nur ein Berg mit Loch ist

Als das Auto endlich am Bahnhof in Herculaneum hält, springe ich so schnell wie möglich ins Freie und setze mich erst einmal auf den Bürgersteig. Während sich mein Freund – etwas verdutzt über meine spontane Flucht – zu mir gesellt, atme ich dankbar die frische Luft ein. “Oh, du siehst ein bisschen fertig aus!” Ja, das kann ich mir vorstellen, mir ist auch speiübel. Schuld daran ist der Busfahrer, der auf dem Rückweg vom Vesuv nach Herculaneum plötzlich keinen Platz mehr für uns hatte. Stattdessen mussten wir mit einem anderen Pärchen in einem Auto die Serpentinen hinunterrasen. Zum Glück erholt sich mein Magen an der frischen Luft und ohne Geschaukel schnell wieder. Nach kurzer Zeit wird die Übelkeit sogar vom Hunger abgelöst.

Eine abwechslungsreiche Rundwanderung durch Capris Süd-Osten

Ich habe euch ja bereits erzählt, dass Capri meine Einstellung zum Wandern grundlegend verändert hat. Die Besteigung des Monte Solaro habe ich trotz Mittagshitze in vollen Zügen genossen. Doch noch viel lieber mag ich Rundwanderwege, denn auf ihnen weiß ich wirklich zu keinem Zeitpunkt, was mich noch erwartet. Bis zum Schluss kann ich immer wieder Neues entdecken. Deshalb nehme ich euch heute mit auf eine kleine Rundwanderung durch Capris Süd-Osten. Wir starten im Zentrum von Capri-Stadt und spazieren erst einmal durch die kleinen Gassen zu den Gärten des Augustus’ – Giardini di Augusto.