Klatsch! Während ich dem Trampelpfad folge, flucht hinter mir mein Freund vor sich hin und versucht die aufdringlichen Bremsen mit der Handfläche platt zu machen. Neben uns fließt der kleine Dreilägerbach langsam vor sich hin. Hier am Wasser gibt es besonders viele der blutsaugenden Biester. Mich lassen sie in Ruhe und ich kann meine ganze Aufmerksamkeit auf die Natur um uns herum lenken.
Wir sind ein kleines Stück in die Eifel gefahren und haben das Auto am Filterwerk in Roetgen abgestellt. Dort beginnt und endet die Struffeltroute, ein Partnerweg des Eifelsteiges.
Zu Beginn führt uns der Rundwanderweg leider erst einmal durch ein Wohngebiet. Die geteerten Fußwege gehen schließlich in Schotterwege über und dann stehen wir plötzlich mitten im Wald. Zum Glück ist die Route gut ausgeschildert, denn ein Weg existiert hier nicht. Also folgen wir den kleinen grünen Schildern mit dem petrolfarbenen Fluss durch den Nadelwald bis wir an bereits erwähntem Dreilägerbach landen. Heute haben wir perfektes Wanderwetter mit Sonnenschein, Wolken und angenehmen Temperaturen, doch die letzten Regentage haben die Forstwege, die unseren Pfad immerwieder kreuzen, in puren Matsch verwandelt.
Nur ganz kurz blitzt etwas metallisch-blaues vor mir über dem Wasser auf, doch ich bin mir sicher, dass es ein Eisvogel war. Da mein Freund weiterhin mit den Bremsen beschäftigt ist, kann er meine Vermutung leider nicht bestätigen. Also schleichen wir langsam weiter und suchen das Ufer aufmerksam mit den Augen ab. Eisvögel sind recht klein und der dichte Bewuchs am Bach bietet zahlreiche Versteckmöglichkeiten. Die Chance, ihn noch einmal zu entdecken, ist eher gering. Als wir schon eine ganze Weile suchend weitergeschlichen sind, überholt uns der kleine Kerl dann doch noch von hinten und verschwindet wieder im dichten Grün.
Wir verlassen den Dreilägerbach und meistern einen der wenigen Aufstiege dieser Tour. Weiter geht es auf einem breiten Schotterweg, der abruppt endet, weil riesige Nadelbäume quer über ihm liegen. Mein Freund erklimmt ein Stück die Böschung und hat die schlechte Nachricht, dass es sich um mindestens vier dieser Bäume handelt. Umkehren? Nö, ich möchte gerne den Rundweg weitergehen! Also erklimme auch ich die Böschung und gemeinsam bahnen wir uns einen Weg oberhalb der gefällten Bäume durchs Unterholz. Immerwieder bleibe ich am Gestrüpp hängen, kralle mich an Ästen fest und entdecke sogar eine Hornisse. Doch wir kommen unbeschadet wieder auf dem Weg an und können ihn ohne weitere Hindernisse fortsetzen.
Kurz nach der Umrundung eines Staubeckens finden wir endlich eine Bank und machen erstmal Mittagspause. Im Gegensatz zur Beschilderung sind Sitzgelegenheiten auf der Struffeltroute Mangelware. Eine weitere, sehr einladende Bank finden wir kurz vor dem Heidegebiet, das Namensgeber dieser Wanderstrecke ist. Wir schwingen uns auf die Holzliegen, schließen die Augen und genießen für einen Moment einfach nur die Sonne.
Der letzte Tourenabschnitt führt durch den Struffeltkopf. Teilweise geht es über Holzstege durch das Heidegebiet – eine sehr schöne Landschaft. Leider dauert es nicht lange bis wir wieder von Bäumen umgeben sind und einem Trampelpfad nach unten Richtung Straße folgen, an der sich auch das Filterwerk befindet. Hier endet unsere abwechslungsreiche Rundwanderung.
Infos zur Struffeltroute:
- Start/Ziel: Filterwerk Roetgen
- Streckenlänge: rund 10 Kilometer
- Dauer: ca. 3 Stunden
- Wenn nicht gerade große Nadelbäume auf dem Weg liegen, handelt es sich um eine leichte Wanderung mit wenigen Steigungen.