Nachdem wir für unsere Überfahrt nach Tallinn eingecheckt und unseren Koffer ins Schließfach gesteckt haben, folgen wir der sehr guten Beschilderung aus dem Fährterminal zur nächsten U-Bahnstation. Das Fährterminal von Stockholm liegt etwas außerhalb und die Tunnelbanan ist eine gute Möglichkeit, schnell ins Stadtzentrum zu gelangen. Die Station Gärdet ist gut gefüllt, schließlich sind wir nicht die einzigen Touristen, die gerade mit der Fähre aus Riga angekommen sind. Während die meisten in den Schlangen vor dem Ticketschalter und den Automaten stehen, gehen wir einfach in den Kiosk der Station, in dem ebenfalls Tickets verkauft werden. Mit zwei Tagestickets im Gepäck steigen wir in die nächste Bahn Richtung Zentrum.
Da wir vor drei Jahren bereits in Stockholm waren und die schöne Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten kennen, haben wir uns für unseren heutigen Besuch eine etwas andere Sightseeingtour rausgesucht. Wir werden uns einige der künstlerisch gestalteten U-Bahnstationen ansehen. Hierfür benötigen wir also zwei Tageskarten für die Tunnelbanan und einen U-Bahnplan, auf dem wir die Stationen einkreisen, die ich bereits zu Hause während einer entsprechenden Recherche als besonders sehenswert notiert hatte.
Die erste Fahrt führt uns direkt ins Zentrum von Stockholm, zur Haltestelle T-Centralen. Hier laufen alle Linien – die rote, die grüne und die blaue – zusammen. Da wir mit der roten Linie ankommen, machen wir uns auf den Weg zum Bereich der blauen Linie, denn die soll besonders sehenswert sein. In den Gängen erwarten uns an die Wände und Decken gemalte Bauarbeiter, die auf ihren Gerüsten stehen und die Tunnel bearbeiten. Wir steigen in die nächste Bahn Richtung Osten und fahren bis zur Endstation Kungsträdgarden.
Für diese ganz andere Station hatte ich mir notiert, den Ausgang Arsenalsgatan aufzusuchen. Dieser Bereich ähnelt einer archäologischen Ausgrabungsstätte: Unter der dunklen Gewölbedecke stapeln sich antik-wirkende Säulen und Büsten, hier und da entdecken wir römische Statuen. Insgesamt ist diese Station sehr düster.
Wir fahren mit der blauen Linie wieder zwei Stationen zutück und steigen an der Station Radhuset aus. Und dann passiert etwas, das ich häufig auf meinen Reisen erlebe: Plötzlich stehe ich selbst an einem Ort, den ich schon so oft in den sozialen Medien gesehen habe. Die Rolltreppe unter der rot-braunen Gewölbedecke der U-Bahnstation Radhuset gehört zu diesen Orten und ich stelle mal wieder fest, dass die Realität meist noch viel beeindruckender ist.
Noch farbintensiver wird es in der Station Solna Centrum, denn hier leuchtet die Decke in knalligem Rot. Diese Station liegt ebenfalls auf der blauen Linie. Hier treffen wir auch auf weitere U-Bahnstation-Touristen, die ebenfalls mit der Kamera bewaffnet die coolsten Stationen abfahren. Wir wechseln ein paar freundliche Worte und steigen dann in unterschiedliche Bahnen.
Wir besuchen anschließend noch die Pinguine in der Station Tensta (blaue Linie) und machen einen Zwischenstopp in der Station Tekniska Högskolan (rote Linie), die mir persönlich nicht so gut gefällt wie die anderen Stationen. Zum Abschluss geht es mit der roten Linie noch zum Stadion, dessen Regenbogendecke ich ebenfalls schon oft im Internet bewundert habe. Wann kann man schon mal so direkt unter einem Regenbogen stehen?
Wenn ihr auch einmal Lust habt, die künstlerisch gestalteten Stationen der Stockholmer Tunnelbanan zu erkunden, dann schaut doch mal hier vorbei. Für ein Tagesticket haben wir 115 Schwedische Kronen (ca. 12,00€) bezahlt.
Vielen Dank an Tallink Silja Line für die Einladung zu dieser Reise. Meine hier geschilderte Meinung ist wie immer meine eigene und durch die Einladung nicht beeinflusst worden.
Sehr schöne Bilder und ich kann dich durchaus verstehen. Zwar war ich noch nie in Stockholm, aber in Berlin habe ich vor ein paar Jahren eine ähnliche (private) Fototour gemacht. Als Ortsfremder ist die Faszination natürlich groß, während man als Einheimischer u.U. einfach so durch die Stationen durchläuft. Seinerzeit bin ich an einem Abend 3 x in eine Fahrkartenkontrolle gekommen :-).
LG Michael
Vielen Dank, lieber Michael!