Das Frankenberger Viertel ist neben “meinem” Stadtteil Burtscheid mein Lieblingsstadtteil von Aachen. Irgendwie muss ich immer ein bisschen an Berlin denken, wenn ich an den hübschen Altbauten vorbeischlendere oder in die kleinen Cafés und Shops blicke, in denen sich die Hipsters tummeln. Hier standen bis zur Einführung der Umweltzone auch auffällig viele alte Bullis herum, die aber leider mangels H-Kennzeichen überwiegend von der Bildfläche verschwunden sind und jetzt wahrscheinlich irgendwo vor den Toren Aachens geparkt werden.
Ich beginne meinen Rundgang durch das Frankenberger Viertel an der Dreifaltigkeitskirche und werde etwas stutzig, denn auf einer Tafel lese ich etwas über die Burtscheider Dreifaltigkeitskirche. Später erfahre ich allerdings, dass das Frankenberger Viertel ein Ortsteil der Stadt Burtscheid war – bis diese 1897 eingemeindet wurde und seitdem zu Aachen gehört.
Direkt gegenüber steht ganz im Kontrast zu den vielen alten Wohnhäusern der Neubau der Städteregion Aachen. Hier befindet sich auch eine von zehn velocity-Stationen, an denen man sich E-Bikes ausleihen und somit umweltfreundlich durch Aachen fahren kann. Wer weniger umweltfreundlich mit einem Oldtimer unterwegs ist, der kann sein Schätzchen bei großen und kleinen Problemen hier im Viertel bei der Werkstatt Kugler in gute Hände geben.
Auf meinem Weg entlang der Oppenhoffallee lege ich immer wieder meinen Kopf in den Nacken. Die Häuserfassaden sind unglaublich schön und immer wieder entdecke ich interessante Details. Es lohnt sich also, auch mal genauer hinzuschauen.
An der Ecke zur Triebelsstraße liegt der Frankenberger Barber & Social Club – mehr Hipster geht nicht. Da ich aber weder ein Mann bin, noch einen Bart besitze, schlendere ich die Triebelsstraße ein Stückchen hinauf und lande im Café Hase. In dem kleinen, gemütlichen Café gönne ich mir eine Pause mit Tee und Schokokuchen. Das junge Hasenteam serviert stets mit einem Lächeln auf dem Gesicht überwiegend biologische und regionale Produkte. Industriezucker und Weizenmehl werdet ihr hier nicht finden, dafür aber beispielsweise einen unglaublich leckeren veganen Schokokuchen, der mich fast zum Platzen gebracht hat. Doch auch wenn es lecker war, passe ich nicht so recht in dieses Café…
Wenn ihr keine Lust auf veganen Schokokuchen habt, euch aber trotzdem nach etwas Süßem zu Mute ist, dann schaut doch mal beim Öcher Eistreff in der Bismarckstraße vorbei. Neben fünf Standardsorten gibt es auch immer eine Eissorte des Monats und wer mag, kann sich noch ein paar Streusel gönnen – mein Favorit sind Printenstreusel. Selbst ohne Schokokuchen im Magen hätte ich heute leider kein Eis kaufen können. Der Öcher Eistreff öffnet am ersten April wieder seine Türen und dann stehen die Öcher hier auch garantiert wieder Schlange.
Nach all dem süßen Geschlemme kann ein wenig Sport nicht schaden. Einer der Gründe meiner regelmäßigen Besuche im Viertel ist das Mein Pilates Studio, wo ich bei Caro und ihrem Team etwas für meinen Körper tun und gleichzeitig entspannen kann.
Auf meinem Weg zurück nach Burtscheid komme ich an der Burg Frankenberg vorbei. Im Sommer besiedeln die Öcher hier den Rasen, spielen mit ihren Kindern und genießen ihr Eis vom Öcher Eistreff in der Sonne. Natürlich wird die Burg heute nicht mehr als Schutz- und Verteidigungsanlage genutzt, stattdessen ist sie nun ein Bürger- und Kulturzentrum. Wie wäre es mit einer Feier auf Burg Frankenberg?
Wusstet ihr übrigens, dass direkt nebenan – in der heutigen Goffartstraße – Hugo Junkers Experimente im Flugzeugbau durchführte? Hier stand sogar ein Windkanal. Und Hugo Junkers wohnte auf Burg Frankenberg.
[…] Nicht erst ihr Beitrag STADTTEILTOUR AACHEN: DAS FRANKENBERGER VIERTEL […]
Die Burg wird durch einen Verein betrieben und es gibt diverse öffentliche Veranstaltungen.