Noch bevor wir durch das Rheintor die Altstadt von Zons betreten, fragt mich Janett, ob ich denn fünfzig Cent dabei hätte. Mit meinem “Ich denke schon!” scheint sie zufrieden zu sein, möchte mir aber noch nicht verraten, wofür ich das Geldstück brauchen werde. Stattdessen stellt sie mir den Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden vor, der den Rheinzoll von Neuss nach Zons verlegt hat und noch heute vor den Toren der Stadt steht. Und dann tauchen wir selbst in die kleinen Gässchen des Ortes ein und fühlen uns fast wie auf einer Zeitreise ins Mittelalter. Links hinter der gut erhaltenen Stadtmauer fließt irgendwo der Rhein durch die grünen Wiesen, rechts reihen sich die teils leider weniger gut erhaltenen Fachwerkhäuschen aneinander.
Die Stadtmauer umgibt übrigens noch heute den gesamten Altstadtkern von Zons. Das ist selten und verleiht dem Ort einen ganz eigenen Charme. Wir besuchen die Überreste der einstigen Festung, die die Zollstadt beschützt hat, und Janett zeigt mir einen gut versteckten Platz am Wassergraben, der zum Verweilen einlädt. Uns zieht es jedoch weiter zum Schlosscafé. Trotz strahlendem Sonnenschein ergattern wir noch einen der Tische auf dem vorgelagerten Platz und verputzen zwei leckere hausgemachte Waffeln.
Gut gestärkt und sonnenverwöhnt werfen wir anschließend einen Blick in den angrenzenden Kräutergarten. Und dann lüftet Janett endlich das Geheimnis um ihre Eingangsfrage. Auch die in die Stadtmauer integrierte Mühle ist noch vollständig erhalten und kann besucht werden. Doch damit nicht genug: Man kann die Flügel der Mühle in Bewegung setzen. Dafür muss man nicht einmal besonders stark sein, sondern lediglich fünfzig Cent in einen dafür vorgesehenen Kasten werfen. Ich finde tatsächlich noch ein fünfzig Cent Stück in meinem Portmonee und bringe ordentlich Schwung in den Mühlturm.
Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, auch das Innere der Mühle zu inspizieren. Über schmale, steile Holztreppen klettern wir Etage um Etage nach oben, bis wir auf Höhe der Flügel ankommen und auf das kleine Zons hinabblicken. Auch den Rhein können wir von hier oben sehen.
Wieder unten angekommen statten wir noch den süßen Bronzeschweinchen vor dem Schweinebrunnen einen Besuch ab. Danach verlassen wir die Zonser Mauern und spazieren durch die Wiesen, die sich direkt an den Ort anschließen. Herrlich, diese Ruhe und dieses tolle Wetter! Wenn da nur nicht der Heuschnupfen wäre…
Nachdem wir auch dem Rhein kurz “Hallo!” gesagt haben, verabschiede ich mich an der Bushaltestelle von Janett. Trotz extrem hohem Taschentuchverbrauch, war es ein richtig schöner Sonntagsausflug mit allem, was dazu gehört: Tolles Wetter, frische Luft und eine liebe Begleiterin. Danke, Janett!
Hach ja, da war ich so lange nicht mehr, aber nach den Bilder sollte ich unbedingt mal wieder hin und den Olli direkt mal mitnehmen :)
LG, Mila
Gute Idee! :-)
[…] Jessica war ich im Frühling in Zons unterwegs, ihren Bericht könnt ihr hier […]