Während wir Friedrich Eckstein durch das Tor zu seinem Vogelpark folgen, lässt der Regen, mit dem mein heutiger Tag in Detmold begonnen hatte, langsam nach. Für mich hat das den Vorteil, dass ich nicht Schirm und Kamera gleichzeitig balancieren muss, für den Vogelpark Heiligenkirchen hängen natürlich die Besucherzahlen vom Wetter ab. Dass sich ein Besuch durchaus lohnt, wird mir spätestens dann klar, als wir die ersten Volieren hinter uns gelassen haben und vor dem ersten Highlight des Parks stehen: Dem Papageienbereich. Noch sind die Holzgestelle leer, doch schon bald werden sie von den bunten, putzigen Vögeln besetzt sein, die neugierig auf die Besucher warten.
Die Tür des Papageienhauses öffnet sich und einer der Pfleger kommt mit zwei hübschen Exemplaren direkt auf uns zu. Kurz daraus klettert einer der beiden Papageien über meinen Arm auf meine Schulter und macht es sich dort bequem. Der zweite turnt auf meiner Begleiterin herum. Vanessa Rubart hat den Vogelpark schon häufig besucht, ist aber trotzdem immer wieder begeistert davon, den Papageien so nah sein zu können.
Es fällt mir schwer, mich von meinem neuen gefiederten Freund zu verabschieden, aber Friedrich Eckstein möchte uns natürlich auch noch die anderen Bereiche seines Parks zeigen. Seit er den Park von seinem Vater übernommen hat, hat sich einiges verändert. Vor allem haben die Tiere viel mehr Platz bekommen, die Anzahl der Volieren ist extrem zurückgegangen. So ist beispielsweise auch die große, begehbare Wellensittichvoliere entstanden, die wir als nächstes betreten. Friedrich Eckstein drückt Vanessa Rubart und mir jeweils eine Hirsestange in die Hand. Sofort stürzen sich die kleinen grünen und blauen Vögel auf das Futter. Bis zu sieben Wellensittiche hängen an der Hirse und sitzen auf unseren Händen. Zu unseren Füßen tummeln sich ebenfalls zahlreiche Vögel und picken das auf, was ihre Mitbewohner fallen lassen.
Normalerweise habe ich keinerlei Berührungsängste, was Tiere betrifft. Im Gegenteil, die Wellensittichfütterung und die Tuchfühlung mit den Papageien lassen meine Augen leuchten. Doch als wir durch das Gehege der Kängurus und Emus spazieren und einer der Laufvögel mitten auf dem Weg steht, wird mir doch ein wenig mulmig. Mit respektvollem Abstand umrunde ich das Tier. Im Vogelpark Heiligenkirchen bekommt man schon so einiges geboten.
Ein weiteres Highlight für mich ist der Blick in das Storchennest. Es ist sehr nah am Weg und zugleich recht niedrig angelegt, so dass die Besucher freien Blick auf die Jungtiere haben. Die Störche scheint das nicht zu stören, sie stehen ganz gelassen auf bzw. neben ihrem Nest und beobachten ihren Nachwuchs.
Bevor wir wieder Richtung Ausgang spazieren und uns von Friedrich Eckstein verabschieden, gibt es noch einmal ein paar Streicheleinheiten für die Papageien, die mittlerweile zahlreich auf ihren Holzgestellen Platz genommen haben.
Ich bin mir sicher, dass man im Vogelpark Heiligenkirchen mehrere Stunden verbringen kann. Als Ergänzung zu den vielen tierischen Attraktionen hat Friedrich Eckstein auch dafür gesorgt, dass sich die Kinder auf dem Spielplatz austoben können. Neben den üblichen Spielgeräten gibt es einen großen Sandkasten, in dem sogar Goldmünzen vergraben sind, ein paar motorisierte Geräte und einen Trampolinbereich.
Weitere und immer aktuelle Informationen zum Vogelpark findet ihr hier.
Vielen Dank an die Lippe Tourismus & Marketing GmbH und die Tourist Information Lippe & Detmold für die Einladung nach Detmold sowie an Wolfgang Thevis und Vanessa Rubart für die freundliche Begleitung. Mein besonderer Dank gilt Friedrich Eckstein für die erlebnisreiche Führung durch seinen Vogelpark. Die hier geschilderte Meinung ist wie immer meine eigene.
Der Ausflug in den Vogelpark lohnt sich auf jeden Fall. Die Vielfalt der Vogelarten zu beobachten, die Familien, die sich mit ihren Kindern darüber erfreuen, und auch Alleinstehende, die sich im Cafe-Bereich niederlassen können, um die nette Atmosphäre zu genießen. Die Landschaft des Teutoburger Waldes lädt zum Träumen ein. Der Stress der Zeit wird förmlich abgeladen.