Alle Artikel mit dem Schlagwort: Stadtliebe

Gebrauchsanweisung für Aachen: Die Öcher lieben ihren Karl und seit 2014 auch ihre Kärle

Am Vormittag des 28.01.2014 erwachte plötzlich schimpfend und fluchend ein neuer Twitteraccount: “Aua! Ich hab was im Kreuz!” Es folgte Verwirrung über drei vorhandene Schienbeine und schiere Verzweiflung, als die Person feststellen musste, dass ihr die Schädeldecke fehlte. Wenige Schimpftiraden später bequemte sich besagte Person schließlich, sich der digitalen Welt vorzustellen: “Hallo, ich bin Karl, Euer Kaiser für diese Woche!” Auf den Tag genau 1.200 Jahre nach seinem Tod erwachte also Karl der Große im Aachener Dom und übernahm den Rotation Curation Account wirliebenAC. Auch nach der Curatoren-Woche blieb er der begeisterten (Aachener) Twitterwelt erhalten und verschwand erst ein Jahr später wieder in seinem Schrein.

Winterliche Erinnerungen an Prag

Während ich im Arbeitszimmer vor dem Rechner sitze, wird der Regen unaufhörlich gegen das Fenster gepeitscht. Heftig schüttelt der Sturm die Bäume vor dem Haus und zerrt an den Regenschirmen der Passanten, die sich vor die Tür getraut haben. Ich lausche dem Prasseln des Regens und dem Rauschen der Heizung. Ein Blick auf das Thermometer verrät mir, dass draußen Temperaturen im zweistelligen Bereich herrschen. Und das im Januar. Was für ein merkwürdiges Wetter… Da träume ich mich doch lieber zurück nach Prag, wo ich zumindest für eine kurze Weile dem Winter begegnet bin. Und euch nehme ich mit.

Jahresstart in Prag – Der erste Januar mal anders

Hätten wir Silvester in Aachen verbracht, wäre Neujahr wohl wieder sehr unspektakulär verlaufen. Wir hätten ausgeschlafen und uns nach einem ausgiebigen Frühstück aufs Sofa verzogen, wo wir den restlichen Tag in Jogginghose mit Fernsehen und Lesen verbracht hätten. Irgendwann hätten wir wahrscheinlich Sushi oder Curry bestellt. Doch schon zum Jahreswechsel 2013/2014 kam in mir der Wunsch auf, Silvester in einer europäischen Großstadt zu verbringen; möglichst bei Schnee und klirrender Kälte. Es dauerte nicht lang und das Ziel stand fest: Es sollte nach Prag gehen. Und da verlief unser Neujahrstag ganz anders als in Aachen.

Triathlon à la Utrecht

Etwas ermattet ergreife ich die Hand des jungen Niederländers, der mir netterweise aus dem Kajak hilft. Beim ersten Versuch rutschen mir meine Beine weg und ich muss mich ein wenig umpositionieren. Doch dann schaffen wir es mit vereinten Kräften, mich an Land zu bekommen. Janas Kräfte scheinen nicht so verschwindend gering zu sein wie meine, denn im nächsten Augenblick steht sie auch schon neben mir. Ein letzter Kraftakt liegt noch vor uns, denn es ist gar nicht so einfach, unsere großen Taschen aus den wasserdichten Packtaschen zu ziehen. Trotz all der Anstrengung, die hinter uns liegt, steigen wir anschließend strahlend die Treppe zur Straße hinauf. Die letzten zwei Stunden auf Utrechts Grachten waren ein absolutes Highlight. Und nur eine von drei sportlichen Disziplinen an diesem Wochenende…

Heute schiebe ich eine Extraschicht

Und zwar in Bochum. Janett hat es doch noch rechtzeitig geschafft, in den Zug zu hechten, der uns in den Pott bringen soll. Nach einer kurzen Verschnaufpause beginnen wir, unsere Planungen zu konkretisieren. Wir wollen das volle Pottprogramm: Kulinarik, Kultur und Kult! “Mehr als drei, vier Spielorte sollten wir uns allerdings nicht vornehmen”, rät Janett. Im Gegensatz zu ihr bin ich ein richtiger Extraschicht-Neuling und gespannt, was mich erwartet. Es ist gar nicht so einfach, aus dem  vielfältigen Programm einen Bruchteil zu wählen, doch während wir in den Hauptbahnhof Bochum einfahren, haben wir unseren ganz persönlichen Extraschicht-Plan im Kopf.