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Das Ånedin Hostel in Stockholm entführt uns in eine längst vergangene Zeit

Stockholm liegt auf 14 Inseln und ist demnach eine von viel Wasser umgebene Stadt. Da liegt es nahe, dass Schiffe allgegenwärtig sind. Nach unserem Tagesausflug auf die Schäreninsel Grinda verbringen wir eine Nacht auf einem der zahlreichen Schiffe, die nach ihrer Kreuzfahrtkarriere nun als Hotel oder Hostel in Stockholm ihren Lebensabend genießen. Die Auswahl an solchen schwimmenden Unterkünften ist groß. Wir haben uns – aufgrund seiner sehr zentralen Lage in Gamla Stan – für das Ånedin Hostel entschieden und sind Nachbarn eines ausgedienten Segelschiffes, das ebenfalls ein Hostel ist.

Anedin (1 von 1)

Raus aus dem Wind und rein ins Schiff

Es ist kalt geworden in Stockholm. Hat uns gestern die Sonne zumindest noch etwas Wärme geschenkt, pfeift uns heute stattdessen der Wind ganz schön um die Ohren. Gut, dass wir die Nacht auf dem alten Kreuzfahrtschiff bei diesem Wetter nicht auf hoher See verbringen müssen, sondern im sicheren Hafen von Stockholm. Scheppernd holpert mein Koffer hinter mir die schräge Rampe zum Eingang her und hopst abschließend über die Schwelle ins Innere des Schiffes. An der kleinen Rezeption bekommen wir den Schlüssel zu unserer Kabine, in der wir heute nächtigen werden. Außerdem kaufen wir zwei Tickets für das Frühstück.

Gamla Stan Platz (1 von 1)

Gamla Stan Kirche (1 von 1)

Über eine Treppe aus warmem Holz geht es nach oben. Hier befindet sich neben einem Teil der Kabinen auch die ehemalige Bar. Wo früher Cocktails gemixt worden sind, sitzen heute Backpacker mit ihren Laptops und Smartphones in den abgenutzten Sesseln. Schließlich ist dies der einzige Raum mit Internetempfang. Wir biegen nach rechts in einen der engen Gänge. Die Türen der Kabinen heben sich kaum von den dunklen Holzwänden ab.

im Schiffsgang (1 von 1)

Auf engstem Raum

Das Öffnen der Tür gestaltet sich schwierig, doch nach mehrmaligem Rütteln und Drücken springt sie endlich auf. Der kleine Raum wird von einem Doppelbett und viel Holz dominiert. Ich passe gerade so mit meinem kleinen Koffer zwischen Bettende und Wand hindurch, um in den hinteren Teil der Kabine zu gelangen und auch meinem Freund die Chance zu geben, einzutreten. Hinter einer Wand erwarten mich eine Sitzgelegenheit und ein phantastischer Ausblick auf das Wasser, Skeppsholmen sowie einen kleinen Teil von Södermalm. Ich stelle mir vor, wie die Gäste dieses Schiffes in längst vergangener Zeit hier vor dem Wind geschützt gesessen und die Weite des Meeres genossen haben. Damals war das sicherlich Luxus! Heute muss ich mir etwas einfallen lassen, wie wir in der Enge des Raumes alles unterbekommen ohne ständig über irgendetwas zu stolpern.

Blick aus der Kabine (1 von 1)

altes Stockholm (1 von 1)

Noch interessanter wird es als ich mich mit einer heißen Dusche aufwärmen möchte. Unser Badezimmer entpuppt sich als Dusche mit integriertem WC und Waschbecken. Vor dem Duschen entferne ich also lieber alles weitere aus dem kleinen Raum: Handtücher, Kleidung, Toilettenpapier… Wenn man das berücksichtigt, steht einer entspannenden Dusche nichts mehr im Weg. Das Wasser ist gut temperiert und prasselt in ausreichenden Mengen aus dem Duschkopf direkt auf den Badezimmerfußboden.

Die Nase im Wind

Bevor wir uns noch ein warmes Abendessen in den Gassen von Gamla Stan gönnen, klettern wir erst einmal die Metallstufen hinauf und halten auf dem oberen Deck unsere Nasen in den Wind. Mittlerweile ist es dunkel geworden und um uns herum glitzern die Lichter der schwedischen Hauptstadt. Lange halten wir es hier oben nicht aus. Also geht es wieder hinunter, einmal durchs Schiff und raus auf die Straße.

Schiff innen (1 von 1)

Segelschiff (1 von 1)

Mit gut gefüllten Mägen – es gab leckere schwedische Mettbällchen, aber nicht so kleine wie bei IKEA – schlendern wir später am Abend durch die engen Gassen der Altstadt und zurück zum Hostel. Dank der beiden Heizungen in unserer kleinen Kabine schwappt uns eine wohlige Wärme entgegen. Meinetwegen kann das Schiff jetzt ablegen…

Beschilderung (1 von 1)

Mein Fazit: Das Ånedin Hostel in Stockholm war für mich mal eine ganz andere Art, in einer europäischen Großstadt zu nächtigen. Die Kabinen sind allerdings sehr eng und die Einrichtung sowie das Frühstück sind einfach. Es ist eben ein Hostel. Für eins, zwei Nächte völlig in Ordnung.

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2 Kommentare

  1. Hört sich spannend an und sieht nett aus. Aber klar, Kabinen auf nem Schiff sind in der Regel immer sehr eng. Nach Stockholm möchte ich auch unbedingt mal. GlG/ Nadine

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