Bis auf einen kleinen leuchtenden Punkt irgendwo dort hinten sehe ich nichts. Um mich herum ist es stockdunkel. Neben mir weint ein kleines Kind, ansonsten ist es still. Hin und wieder wird die Dunkelheit kurzzeitig von Handydisplays oder Taschenlampen durchbrochen. Dabei hatte der Guide uns darum gebeten, jede Lichtquelle auszuschalten, bevor er sich mit samt seiner Laterne von uns entfernt hat. Zwar habe ich kein Wort verstanden, denn die Führung in den Fluweelengrotten in Valkenburg findet auf Niederländisch statt, doch ich konnte mich Dank des deutschsprachigen Infoblattes vorbereiten.
Der Moment absoluter Dunkelheit während der Führung gehört zu einer tragischen Geschichte: Zwei Jungs hatten sich 1993 in die Höhlen geschlichen und waren nach einiger Zeit, in der nicht nur ihre Taschenlampe den Geist aufgab, sondern die beiden auch getrennt wurden, in der Dunkelheit gestorben. Doch das ist nicht die einzige Geschichte, die unser niederländischer Guide während der 50-minütigen Führung erzählt.
Während sich unsere Gruppe durch die Gänge bewegt, weicht vorne die Dunkelheit und schließt sich hinter uns wieder. Oft ist die einzige Lichtquelle die Laterne des Guides. Rechts und links erinnert weihnachtliche Deko an den Grottenweihnachtsmarkt, der bis vor Kurzem noch viele Besucher angelockt hat.
Immer wieder machen wir halt, um den Geschichten zu Bildern zu lauschen, die in die holzkohlegeschwärzten Wände gekratzt wurden. Sie erzählen von den Blockbrechern, die in den Fluweelengrotten einst Mergel abgebaut haben, aber auch vom Adel und einem Brudermord.
Langsam kriecht die Kälte in mich hinein und ich bin froh, nach 50 Minuten wieder in die Sonne zurückkehren zu können. Nach der Grottenführung bietet sich die Erkundung der nahegelegenen Burgruine über Valkenburg an. Ja, ganz richtig gelesen: ÜBER Valkenburg, denn es handelt sich um die einzige Höhenburg der Niederlande.
Tipp: Die liebe Meike kann euch hierzu übrigens noch mehr erzählen.
Die Führung durch die Grotten von Valkenburg habe ich auch gemacht. Das ist sehr beeindruckend! Schön, bei Dir nochmal Fotos davon zu sehen. Vielen Dank auch für den Verweis auf meinen Artikel zu Valkenburg. Liebe Grüße, Meike
Sehr gerne!
Ja, es war wirklich beeindruckend. Schade nur, dass ich kein Niederländisch kann… Das denke ich mir hier öfters. ;-)
Liebe Grüße
Jessi
[…] über Valkenburg und die Grotten könnt Ihr auf dem Blog “Fernweh und so” von Jessi […]
Hallo Jessi!
Schade, dass die Führung nur auf Niederländisch war – daran müssen die Niederländer definitiv noch arbeiten! Schön, dass Du Deinen Ausflug trotzdem genossen hast…
LG Katharina