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Von leckerem Bönnsch, einem jährlichen Tauschhandel und einer sehr kleinen U-Bahn

Sonne auf der Haut, Musik im Ohr und die Augen auf Vater Rhein gerichtet. Das ist einer von diesen Augenblicken, die unbezahlbar sind. Ich stehe oberhalb des Alten Zolls am Bonner Rheinufer. Die laue Sommerbriese trägt Live-Musik zu mir. Auf der Wiese nebenan lauschen kleine und große Grüppchen der gleichen Musik, während sie gemütlich picknicken oder einfach das Gesicht gen Sonne recken. Es sind vor allem junge Menschen, denn Bonn ist eine Universitätsstadt. “In Bonn ist alles besser!” seufzen meine Kollegen, die hier studiert haben, ab und an. Ganz besonders dann, wenn es in Aachen mal wieder regnet. Und während ich Gaby durch die Straßen von Bonn folge, denke ich über diesen Satz nach…

 

Gaby ist Bonnerin – ein echtes Bönnsch Mädche. Und heute zeigt sie uns ihre Heimatstadt. Dass Gaby eine richtige rheinische Frohnatur ist, wird schnell klar. Ihren herrlichen Singsang unterbricht sie hin und wieder für ein herzliches Lachen. Sie scheint ihre helle Freude an den fast 30 Bloggern zu haben, die fleißig Fotos ihrer schönen Stadt schießen und interessiert Fragen stellen, die sie nur zu gerne beantwortet. Und ich habe meine Freude an Gaby. Ich muss an den Slogan denken, mit dem Bonn voll ins Schwarze getroffen hat: Freude. Joy. Joie. Bonn.

 

Bonn ist nicht nur eine Stadt der Wissenschaft und die Heimat berühmter Persönlichkeiten wie Beethoven oder der Goldbär. Bonn hat viele spannende Geschichten zu erzählen. Und Gaby kennt sie alle. Sie weist uns auf die Erhebungen auf der anderen Rheinseite hin. Das Siebengebirge ist das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands und beherbergt unter anderem den Ort, von dem das Gestein für die erste Bauphase des Kölner Doms stammt: den Drachenfels. Natur- und Umweltschutz werden in Bonn generell groß geschrieben. So haben die Telefonzellen beispielsweise eine neue Bedeutung bekommen. Seit sie niemand mehr zum Telefonieren braucht, werden sie als Bücherschränke genutzt. Hier kann jeder, der mag, Bücher entnehmen oder hineinstellen.

 

Die knapp 308.000 Einwohner kommen sogar in den Genuss einer U-Bahn. Eine der kleinsten U-Bahnen der Welt, wohlgemerkt. Schließlich gibt es in der ganzen Stadt nur sieben unterirdische Stationen. Gaby führt uns an einer dieser sieben Stationen vorbei zum Kaiserplatz. Hier haben wir einen tollen Blick auf eine von Kastanien gesäumte Grünfläche, die die beiden Bonner Schlösser verbindet. Gaby kramt in ihrer großen roten Tasche, aus der sie eine Tüte HARIBO zaubert. Der perfekte Ort, denn Gaby hat bereits die nächste Geschichte auf Lager. Im Herbst sammeln die Bonner Kinder hier Kastanien und bringen sie zu HAnsRIegelBOnn. Das Winterfutter wird gegen Gummibärchen und Co. getauscht, im Verhältnis 10kg zu 1kg.

 

Was dem Kölner sein Kölsch ist, ist dem Bonner sein Bönnsch. Vor Beethovens Geburtshaus kramt Gaby erneut in ihrer großen roten Tasche und zum Vorschein kommt eine auf den ersten Blick etwas deformierte Kölschstange. Doch, stopp, wir haben ja gerade gelernt, dass der Bonner Bönnsch trinkt – natürlich aus Bönnsch-Gläsern. Und die sind, wie Gaby uns stolz präsentiert, besonders anwenderfreundlich gestaltet. Davon dürfen wir uns anschließend in der gleichnamigen Lokalität überzeugen. Der herrlich fröhliche Stadtrundgang endet mit eins, zwei, drei leckeren Gläsern Bönnsch, deftigem Essen und guter Unterhaltung.

 

Während ich bei milden Temperaturen auf einer Bierbank sitzend die Bonner beobachte und mein Bönnsch genieße, kommen mir wieder meine Kollegen in den Sinn: “In Bonn ist alles besser!”

Vielen Dank an Gaby für die tollen Geschichten und an die Region Bonn, die mich zu diesem Wochenende im Rahmen des PDRBonn eingeladen hat. Meine durchweg positive Meinung ist meine eigene und wurde höchstens durch das leckere Bier beeinflusst.

 

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2 Kommentare

  1. Ich habe sieben Jahr in Köln gewohnt und es ist total an mir vorübergegangen, dass es “Bönnsch” gibt. Ich dachte bis jetzt, die Bonner trinken auch Kölsch.Wenn ich die Fotos sehe, bekomme ich auch Lust mal wieder in Bonn vorbei zu schauen. Im Sommer ist Bonn echt klasse!

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