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Ontspannen reizen met Nederlandse treinen – So macht Zugfahren Spaß

Ich sitze ganz entspannt im Zug ohne mir darüber den Kopf zu zerbrechen, ob ich wohl meinen Anschluss bekommen werde. Ohne Probleme bekomme ich einen bequemen Sitzplatz, der Zug ist gut besucht aber niemand muss stehen. Beim Umsteigen sind meine Züge perfekt aufeinander getaktet und verlassen den jeweiligen Bahnhof pünktlich auf die Minute. Als wir ein einziges Mal mitten auf der Strecke zum Stehen kommen, ertönt sofort eine freundliche Ansage, die den Grund dafür nennt. Wunschdenken? Nein, denn genauso verläuft meine Reise von Aachen nach Amsterdam mit der Niederländischen Bahn.

 

Wie unglaublich toll es ist, direkt an der Grenze zu gleich zwei schönen Ländern zu wohnen, habe ich ja bereits erwähnt. Beim Kauf meiner Zugtickets nach Amsterdam und zurück wird mir das mal wieder auf ganz charmante Art und Weise vor Augen geführt. Der Normalpreis, den mir die Oranje-Bahn bietet, liegt immer noch deutlich unter dem Europa-Spezial der Deutschen Bahn und an einen ganz bestimmten Zug bin ich so auch nicht gebunden.

Da ich mit der Deutschen Bahn schon so allerlei erlebt habe, traue ich der Umsteigezeit von drei Minuten in Utrecht nicht so recht über den Weg und beschließe, in Aachen bereits einen Zug früher loszufahren. Unterwegs stelle ich fest, dass diese Vorsichtsmaßnahme überhaupt nicht notwendig gewesen wäre. Aber wo ich schon mal in Utrecht bin und eine Stunde Zeit habe, schaue ich mir die Universitäts- und Bischofsstadt doch einfach ein wenig an. Also folge ich einer Beschilderung, die für mich nach “Innenstadt” aussieht und lande erst einmal in einer Mall. Um 19:00 haben die Shops bereits ausnahmslos geschlossen, doch 100%ig davon überzeugt, dass ich mich auf dem richtigen Weg in Utrechts Zentrum befinden muss, laufe ich weiter. Ganz nebenbei stelle ich fest, dass der niederländische Sommer bunt zu werden verspricht, zumindest klamottentechnisch.

Irgendwann spuckt mich die direkt an die Ankunftshalle des größten niederländischen Bahnhofs angrenzende Mall wieder aus und ich finde mich in einer kleinen, kopfsteingepflasterten Straße mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten wieder. Die Niederländer scheinen ein shoppingfreudiges Volk zu sein. Ich laufe einfach drauf los, immer der Nase nach. Und den Stadtplänen, die an jeder Ecke stehen. Als ich endlich an einer Gracht ankomme, halte ich erst mal einen Moment inne. Genauso habe ich mir niederländische Städte immer vorgestellt. Gesäumt wird die Gracht von alten Häusern und ich blicke auf ein Meer von Fahrrädern. Nur die Roller, die knatternd durch die Fußgängerzonen rasen, wollen nicht so ganz in mein niederländisches Stadtidyll passen.

 

 

Auf dem Rückweg zum Bahnhof entdecke ich noch den Turm des Doms, dessen oberes Drittel der 112m zwischen den Häusern hervorlugt. Im Jahr 1674 soll ein Orkan das Mittelschiff komplett weggepustet haben, so dass das Querschiff etwas abseits vom Turm steht. Leider habe ich aber keine Zeit mehr, mir das kuriose Bauwerk von nahem anzusehen.

Wieder am Bahnhof kaufe ich mir noch einen Tee, stehe anerkennend vor der Anzeigentafel, die keine einzige Verspätung anzeigt und fahre hinab auf mein Gleis. Direkt gegenüber fährt ein ICE ein und schnell zücke ich mein Handy. Das könnte doch… Und tatsächlich: Als sich der Zug Richtung Amsterdam in Bewegung setzt, winkt mir Jana hinter einer der Scheiben entgegen.

Ich bin ja restlos begeistert von der Niederländischen Bahn. Doch eins hat mich dann doch zum Schmunzeln gebracht – während im Bahnhof gehalten wird, darf die Toilette nicht benutzt werden…

Vielen Dank an Hostelbookers, die diesen Trip nach Amsterdam mit einem Zimmer im Amsterdam Cribs unterstützt haben. Meine Ansichten bleiben ganz allein meine eigenen.

 

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9 Kommentare

  1. Schön, dass Du so gute Erfahrungen mit der Bahn hattest. Denn normalerweise wird auch in den Niederlanden hauptsächlich darüber gemeckert. Oft genug läuft auch in Holland nicht alles rund ;-)Ganz viel Spaß in Amsterdam!LG Simone

    • Dann hatte ich vielleicht einfach Glück! :-)Vielen Dank, aber ich war schon vor einer Woche dort.Sonnige GrüßeJessi

  2. Wow – gute Erfahrungen mit der Bahn? Ich bin beeindruckt :-) Ich hatte im Februar zum ersten Mal ein positives Bahn-Erlebnis und zwar mit dem TGV. Nettes Personal, voll pünktlich, viel Platz und sehr bequeme Sitze. Kam aus dem Staunen auch nicht mehr raus :-)LG Ramona

  3. Hallo Jessi!Ich muss auch sagen, Du hast Glück gehabt. Vielleicht hat die Niederländische Bahn wirklich was verbessert!? Ich kenne noch die Zeiten, wo das Wort “vertraging” (Verspätung) überall angezeigt wurde. Dann drück mir mal die Daumen, dass Mittwoch bei mir auch alles so läuft…LG Katharina

    • So langsam glaube ich auch, dass ich einfach nur Glück gehabt habe…Viel Erfolg für Mittwoch und viel Spaß!Liebe GrüßeJessi

  4. Im Grenzgebiet zu wohnen ist super. :-) Von meinem Balkon aus kann ich auch direkt auf die bayerischen Berge sehen. Und natürlich dort auch mit dem Zug hinfahren (oder einfach zu Fuß gehen, klappt auch). ;-)In Amsterdam bin ich übrigens in ziemlich genau einem Monat. Bin schon sehr gespannt auf die Stadt. Durch Deinen Beitrag freue ich mich umso mehr drauf. :-)

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