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Ein Ausflug in die Eifel

In den Genuss des Monschauer Senfs bin ich schon des Öfteren gekommen, denn den kann man auch hier in Aachen kaufen. Das kleine Städtchen Monschau kannte ich bisher allerdings nur von Fotos. Am Samstag habe ich dann einmal selbst das “Rheinische Rothenburg” erkundet und neben dem leckeren Senf noch einiges mehr entdeckt.

 

Als ich am Aachener Bushof in die Buslinie 66 steige, die mich direkt in die Eifel bringen soll, scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Herrliches Wetter für einen Ausflug also. Das dachte sich so mancher Aachener und ruck zuck ist der Bus mit Wanderern samt Kindern und Hunden gut gefüllt. Je weiter wir uns von der Innenstadt Aachens entfernen, umso ländlicher wird es. Vorbei geht es an wunderschönen Gehöften und Villen. Wir halten auch in Kornelimünster und in das, was ich dort sehe, verliebe ich mich sofort. Spätestens jetzt ist ein Ausflug in den alten Ort ein Muss für mich.

Kaum haben wir die Eifel erreicht, wird es schlagartig bewölkt und ein wenig diesig. Dadurch lasse ich mir meine Laune aber nicht verderben und ich bin froh, dass ich mich dick angezogen habe, denn in Monschau ist es dann doch ein wenig kälter als in Aachen. Der Blick auf die noch menschenleeren Gassen lässt mich die Kälte aber schnell vergessen. Staunend und fotografierend betrete ich den historischen Ortskern und schlendere durch die kleinen Straßen.

Ganz viel Schiefer in Monschau
In Monschau gleicht kein Haus dem anderen
Mein Weg in den Ortskern von Monschau
Das wunderschöne Standesamt von Monschau
Hier haben sich Brautpaare verewigt

Schon bald stehe ich vor DEM Wahrzeichen Monschaus. Das “Rote Haus” wurde 1765 fertig gestellt und sollte die Bedeutung Monschaus als Tuchmacherstadt demonstrieren (und natürlich den Reichtum des Erbauers J.-H. Scheibler). Zu bestimmten Uhrzeiten kann man das Haus und seine Originalausstattung auch besichtigen, doch mich zieht es weiter die Stadtstraße entlang. In den Fachwerk- und Schieferhäusern sind oftmals kleine Läden und Cafés untergebracht. So auch der zur Senfmühle gehörende Senfladen. Hier können alle 20 Senfsorten probiert und natürlich auch gekauft werden. Ich entscheide mich für Feige und den grobkörnigen Kaisersenf.

Das Rote Haus in Monschau
Die Straßen von Monschau sind weihnachtlich geschmückt
Süßes, kleines Fachwerkhäuschen in Monschau
Hier gibt es unter anderem den berühmten Monschauer Senf

Dann geht es für mich die Kirchstraße hinauf bis zur Burg Monschau. Von hier hat man einen herrlichen Blick über den Ort und auf die gegenüberliegende Burgruine. Hinunter in den Ort gelange ich über die Treppen des Schlossberges, die in unmittelbarer Nähe des “Rote Haus” enden.

Blick auf Monschau
Eingang zum Gelände der Burg Monschau
Befestigungsturm der Burg Monschau
Burg Monschau
Rückweg hinunter nach Monschau

In einem Buch über NRW hatte ich gelesen, dass man unbedingt durch die Eschbachstraße gehen solle, die von den Touristen häufig unentdeckt bleibe. Als ich feststelle, dass mich mein nächster Weg direkt zu dieser Straße, die passender Gasse genannt werden sollte, geführt hat, frage ich mich, wie die Eschbachstraße unentdeckt bleiben kann… Und es lohnt sich wirklich, einmal durch die unglaublich schmale Straße zu schlendern. Die alten Häuschen sind alle sehr individuell und unglaublich urig. Außerdem rauscht rechte Hand die Rur entlang, über die zahlreiche kleine Brücken führen. Hier gibt es sehr schöne Fotomotive, die nicht nur von mir bereitwillig geknippst werden. Mittlerweile ist es Mittag und die Straßen und Gassen füllen sich ebenso wie die Restaurants und Cafés mit Touristen und Einheimischen.

Blick von der Eschbachstraße aus
Eschbachstraße in Monschau
Fachwerkhäuser an der Rur in Monschau

Nachdem ich die Rur überquert habe, laufe ich auf der anderen Flussseite wieder zurück und gelange auf den Marktplatz. Die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt sind in vollem Gange. Dann stehe ich plötzlich vor dem Weihnachtshaus und kann nicht anders als hinein zu gehen. Seit 15 Jahren kann man hier auf drei Etagen Weihnachtsdeko shoppen. Und zwar das ganze Jahr hindurch. Ob die Verkäuferinnen noch so richtig in Weihnachtsstimmung kommen können, wenn sie das ganze Jahr über hier arbeiten?

Der Marktplatz von Monschau
Das Weihnachtshaus in Monschau hat ganzjährig geöffnet

So langsam bin ich durchgefroren und da ich noch ein wenig Zeit habe, bis der nächste Bus nach Aachen kommt, trinke ich im Café gegenüber vom “Rote Haus” noch eine Tasse Tee und wärme mich auf.

Mir hat Monschau sehr gut gefallen. Es lohnt sich nicht nur wegen des Senfs einmal hierher zu kommen. Ich habe gehört, dass auch der Weihnachtsmarkt sehr schön sein soll. Dann ist Monschau allerdings wohl sehr überlaufen und nicht so schön ruhig wie an meinem Ausflugstag.

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8 Kommentare

  1. Klingt nach einem sehr gelungenen Tag! Die Bilder sind schön, ich finde so kleine Örtchen haben ja was, aber ich glaube ich könnte da nicht wohnen, hehe!Lieben GrußMila

    • Danke! :-)Ja, es war richtig schön. Aber mir geht es wie dir: Ist toll, sich das mal anzusehen, aber dort wohnen? Niemals! ;-)Liebe GrüßeJessi

  2. Ohne Text hätte ich dir schwören können, dass du bei uns nebenan im Sauerland bist – da siehts fast genau so aus :-) Monschau war mir bislang gänzlich unbekannt, auch vom dortigen Senf hab ich noch nie was gehört – bis eben! So ein kleiner Abstecher abseits der großen (bekannten) Städte ist manchmal auch nicht verkehrt. Viele Grüße,Alex

  3. Total schnuckelig. Kein Wunder das die Amis Deutschland lieben. Diese schiefen Häuschen, der Bach und der Novembertag. Das sieht aus wie in Grimms Märchen. Deutschland ist einfach nur schön. Leider finde ich solche Ortschaften oft grauenvoll spießig. Man könnte meinen es gibt nur Geschäfte und Lokale für Menschen jenseits der 70. Als ob junge Leute sich nicht auch mal ihr Heimatland angucken möchten und zwischendurch die kalten Glieder in einem netten Cafe aufwärmen wollen. Stattdessen gibt es nur Ommi-Cafes in denen man das Kännchen Kaffee bekommt. Das ist z.B. in Australien und Neuseeland ganz anders. Liebe Grüße!

    • Ja, da hast du total Recht und die meisten anderen Touristen waren leider auch um die 70. Dabei fahre ich als junger Mensch auch sehr gerne mal in so kleine, süße Orte. Wir waren ja auch eine Woche an der Mosel und es war herrlich! An den Lokalitäten könnte sich hier und da aber mal was ändern.Liebe GrüßeJessi

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