Kaffeeklatsch mit
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Kaffeeklatsch mit: Mila

Kaffeeklatsch mit… soll einen festen Platz bei Fernweh und so bekommen. Ich möchte interessante Menschen interviewen, die tolle Geschichten zum großen Thema Reisen zu erzählen haben. Wenn ihr auch jemanden kennt, der sein Erlebtes unbedingt mit uns Reiselustigen und Fernwehgeplagten teilen sollte, dann freue ich mich über eure Vorschläge.

 

Heute stelle ich euch Mila vor. Einige von euch kennen die quirlige Kölnerin sicher schon durch ihren Blog Mila’s Welt oder über Twitter – so wie ich. Am Dienstag habe ich mich auf den Weg nach Köln gemacht, um Mila persönlich zu treffen. Bereits bei unserer Begrüßung am Neumarkt hatte ich das Gefühl, als würde ich eine alte Freundin treffen. Was Social Media alles kann… Ein paar Schritte weiter ließen wir uns in einem Café nieder und hatten sofort passende Gesprächsthemen. Bevor meine Aktion in Vergessenheit geraten konnte, zückte ich meine Fragen und los ging es. Viel Spaß!

Hatten viel Spaß beim Interview: Mila und Jessi

Fernweh und so: Motivation für dieses Interview ist dein unglaublich toller Nebenjob. Hauptberuflich bist du Studentin, richtig?

Mila: Ja, ich studiere Skandinavistik und Französisch hier in Köln.

Fernweh und so: Dann erzähl uns doch bitte von deinem Job.

Mila: Ich arbeite als Reisebegleitung. Wichtig ist, dass ich keine Reiseleiterin bin, schließlich habe ich keine entsprechende Ausbildung. Das ist manchmal etwas schwierig, diesen Unterschied meinen Gruppen, die hauptsächlich aus Rentnern bestehen, verständlich zu machen. Ich begleite Reisebusse mit bis zu 50 Personen quer durch Skandinavien und bin für die Organisation verantwortlich. Dabei fahren wir immer die gleiche Route, die ich mittlerweile schon auswendig kenne, was vor allem dabei hilft, zu entscheiden, wo Pausen gemacht werden und wie die einzelnen Tagesetappen gestaltet/geplant werden.

Fernweh und so: Wie bist du an diesen Job gekommen?

Mila: Eine Freundin hatte den Aushang am Schwarzen Brett entdeckt und mich gefragt, ob ich mich mit ihr zusammen bewerben möchte. Also habe ich meine Bewerbung abgegeben und wurde dann sehr schnell zur Schulung nach Giessen eingeladen. Da haben wir beispielsweise gelernt, wie man sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat und wie man mit Gästen umgeht. Durch meine Arbeit im Theater war das für mich aber nichts Neues.

Fernweh und so: Das klingt alles sehr interessant, aber gibt es eine Sache, die du an diesem Job am meisten schätzt?

Mila: Ganz eindeutig den Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen. Der ist mir sehr wichtig und auch immer wieder spannend. Witzig ist, dass Gruppen irgendwie immer sehr ähnlich besetzt sind, die einzelnen Typen von Menschen finde ich in fast jeder Gruppe wieder. Da gibt es beispielsweise die eher ruhigen ader auch die Querulanten. Außerdem liebe ich Skandinavien. Das ist jedes Mal wie „nach Hause kommen“. Die traumhaften Landschaften entschädigen dann auch für den Stress, den eine solche Aufgabe mit sich bringt.

Fernweh und so: Was war denn zuerst da? Deine Liebe zu Skandinavien oder der Job als Reisebegleiterin? Deinem Studienfach nach zu urteilen sicher ersteres, oder?

Mila: Genau. Als ich klein war, sind wir mit der Familie immer nach Frankreich gefahren und ich war mir sicher, dass ich dort einmal leben würde. Dann wurde Urlaub mit den Eltern irgendwann uninteressant. Doch als sie für 2000 eine Skandinavienrundreise planten, war ich sofort Feuer und Flamme. Wir fuhren über  Finnland zum Nordkap, durch Norwegen,  Schweden und Dänemark zurück und nahmen auf unserer Reise auch alle vier Hauptstädte mit. Schon da faszinierten mich die vielen unterschiedlichen Landschaftsbilder und sie tollen Menschen. Irgendwie sind dort oben auch alle viel entspannter und das Leben ist langsamer.

Fernweh und so: Gibt es ein Erlebnis, wo du sagst, das war bisher das schönste auf meinen Reisen?

Mila: Alle Reisen haben etwas Einzigartiges, deshalb kann ich das gar nicht wirklich sagen. Besonders schön war, dass ich von meiner Gruppe, die ich dieses Jahr im Mai begleitet habe, unglaublich viele liebe Briefe bekommen habe. Mit Gruppen, die ich besonders ins Herz schließe, mache ich immer ein Gruppenfoto und schicke es ihnen per Post. Diesmal kamen sehr viele Rückmeldungen, die mir auch wichtiger sind, als das Trinkgeld, über das ich mich aber natürlich auch freue. Beides zeigt mir, dass ich meinen Job anscheinend richtig gemacht habe.

Fernweh und so: Wenn ich eine Skandinavienrundreise planen würde, was müsste ich mir unbedingt ansehen?

Mila: Puh, das kommt natürlich darauf an, wie viel Zeit du hast. Ich würde dich aber auf jeden Fall nach Nordnorwegen schicken. Und an die Westküste. Ich persönlich liebe Bergen und Tromsö. Was ich selbst noch auf meiner Liste stehen habe ist der Preikestolen, eine unglaublich steile Felsplattform in Südnorwegen.

Fernweh und so: Deine Erlebnisse in Skandinavien teilst du auf deinem Blog Mila’s Welt mit anderen Reisebegeisterten. Seit wann gibt es deinen Blog und was war deine Motivation?

Mila: Meine ersten Blogposts stammen aus 2010. Damals war ich bei my Space und hatte Kontakt zu einem Mädel, mit dem ich Rezepte ausgetauscht habe. Sie brachte mich auf die Idee, die Rezepte doch auch zu bebildern und auf einem Blog zu posten. Das ganze entwickelte dann eine Eigendynamik. Rezepte habe ich kaum gepostet, ich schrieb lieber über das, was so in meinem Leben passiert, was mich beschäftigt und was mich interessiert.

Fernweh und so: Tolle Bilder gibt es trotzdem viele auf deinem Blog. Welche Kamera kommt bei dir zum Einsatz?

Mila: Eine Spiegelreflex, die 550D von Canon. Die habe ich seit 2010. Eine Canon hatte ich schon immer. Daran ist mein Vater Schuld, denn der verpasste mir schon als kleines Kind eine Kamera von Canon. Seitdem bin ich der Marke treu geblieben. Zur digitalen Fotografie bin ich erst relativ spät gekommen, das war 2006. Mittlerweile nutze ich aber auch oft mein iPhone, wobei  es natürlich die 550 D nicht ersetzt!

Fernweh und so: Verrätst du uns als Kölnerin ein paar Tipps für einen Besuch der Domstadt?

Mila: Aufn Dom hoch! Und auf jeden Fall nachts auf der Schäl Sick (Anmerkung von Fernweh und so für alle Nichtkölner: Das ist die dem Dom gegenüber liegende Rheinseite.) spazieren gehen. Da hat man einen tollen Blick auf den Dom. Auch schön ist der Blick vom Triangle Turm, besonders morgens bei Sonnenaufgang oder abends.

Fernweh und so: Wenn du einen Wunsch frei hättest, wo würdest du hinreisen wollen?

Mila: Oje, nur einen Wunsch? Schwierig! Aber ich glaube, Alaska, verbunden mit Kanada. Ich liebe die rauen, schroffen und weiten Landschaften. Der Film „Into the wild“ hat mich fasziniert, er zeigt unglaublich tolle Landschaftsbilder von Alaska.

Fernweh und so: Wie soll es nach dem Studium weitergehen?

Mila: Auf jeden Fall möchte ich was mit Reisen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Tag im Büro zu sitzen und brauche den Kontakt zu Menschen. Deswegen plane ich auch gerade, meinen Reiseleiterschein an einer Fernuni zu machen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, nach Norwegen zu ziehen…

Fernweh und so: Vielen Dank für das interessante Interview, liebe Mila.

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11 Kommentare

  1. Ein spannendes Interview auch wenn ich ja vieles schon weiß ;-)Freu mich schon auf unser Treffen zu dritt!Liebe Grüße, Jana

  2. Wow, ein wirklich suuuuper toller Post!! :DSowohl die Idee mit dem Kaffeeklatsch finde ich genial als auch Mila, die du als erstes vorgestellt hast! ^___^Mensch, euch zwei hätte ich auch gerne getroffen!!Ich finde die Fragen übrigens auch sehr interessant, weil ich zwar einiges auf Milas Blog mitbekommen habe, aber nie so richtig alle Umstände kannte. Jetzt bin ich gespannt, ob sie mal nach Frankreich oder Norwegen zieht. ;-)Tolle Sache, bitte mehr davon!Liebe GrüßeChristina

    • Vielen Dank! *rotwerd*Es hat auch richtig viel Spaß gemacht! Ja, ein Treffen mit dir wäre bestimmt auch super lustig und interessant gewesen. Was nicht ist, kann ja noch werden… ;-)Liebe GrüßeJessi

  3. Das Interview ist wirklich gelungen. Sehr angenehme und tolle Fragen. Wenn ich dann mal berühmt bin, stelle ich mich gerne zur Verfügung. :DSo interessehalber, weil ich da ein wenig ratlos wäre, wie ich sowas machen würde: Hast Du die Fragen alle schon vorher aufgeschrieben? Dann hättest Du aber schon Hintergrundwissen. Oder führst Du ein längeres Gespräch und schreibst das hinterher so zusammen?Lg /inka

    • Danke, danke! :-)Ich hatte bereits Hintergrundwissen und konnte so dann auch meine Fragen vorbereiten. Einiges ergibt sich aber auch oft erst während des Interviews.Liebe GrüßeJessi

  4. Schöne Idee, gefällt mir sehr gut. Interviews finde ich eh immer sehr spannend. Und Mila´s Liebe zu Norwegen kann ich sehr gut nachvollziehen :). Liebe Grüße aus K!

  5. Hihi, eben nochmal gelesen! Oh man, ist ja schon ewig her – da haben wir uns damals kennen gelernt und es war ein sehr lustiger Nachmittag im Café! Müssen wir dringend mal wiederholen :)

    Liebe Grüße
    Mila

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