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Mit Fleisch angelt man Luchse – Ein Besuch des Bilsteintals

Wenn ich an mein Wochenende im Sauerland zurückdenke und versuche, DAS Highlight dieser zwei Tage zu benennen, habe ich ein Problem. Ich weiß einfach nicht, was aufregender war: Das Dinner unter Tage in Kittel und Helm? Oder war es die Warsteiner Montgolfiade inklusive Hubschrauberrundflug und Ballonglühen? Dann war da noch die Luchsfütterung im Wildpark Bilsteintal, bei der ich mir sogar ein paar Blutflecken auf der Jacke zugezogen habe…

Ohne Gitter (1 von 1)

Als wir vor der Warsteiner Waldwirtschaft parken, werden wir bereits von Stefan Enste erwartet. Eigentlich ist er Theologe, doch mittlerweile ist er mit Herz und Seele Geschäftsführer des Bilsteintals. Heute führt er uns ganz persönlich durch den Wildpark, der Tag und Nacht frei zugänglich ist. Stefan Enste erzählt uns von anfänglichen Schwierigkeiten und der Finanzierung des Parks, dessen Gehege sich allmählich zu naturnahen Lebensräumen für die hier lebenden Waldtiere entwickeln.

verwunschen (1 von 1)

Stolz zeigt uns Stefan Enste das neue Waschbärgehege und lässt dann seinen Blick über die etwas weiter unten liegende Wildschweinanlage schweifen. Bis hier hinauf auf den Hügel reicht der Maggi-Geruch der borstigen Bewohner. Dass wir sie von hier oben sehen können, haben wir einer ganz anderen Tierart zu verdanken, denn hier im Wildpark werden regelmäßig natürliche Rasenmäher eingesetzt.

Bilsteintal (1 von 1)

Während die Füchse schnell davon huschen und einen Sicherheitsabstand zwischen sich und uns bringen, stehen die Hirsche genüsslich kauend direkt am Zaun. Sie hoffen auf eine große Portion Futter. Das kann gegen einen kleinen Obulus direkt im Wildpark erworben werden. Ebenfalls auf Futter hoffen die Stars des Wildparks und die wollen wir nun besuchen. Bewaffnet mit einem Eimer voller rohem Fleisch machen wir uns auf den Weg in den hinteren Teil des Wildparks.

Luchsfamilie (1 von 1)

Als wir uns dem Gehege nähern, sitzt die Luchsfamilie schon erwartungsvoll im vorderen Teil der großen Anlage. Stefan Enste schnappt sich eine lange Stange mit Haken und den Fleischeimer, der den Luchsen das Wasser im Maul zusammenlaufen lässt. Dann schließt er die Gittertür des Geheges auf und begibt sich mitten unter die Wildkatzen. Das finde ich äußerst mutig, denn den Zähnen und Krallen der so süß aussehenden Tiere möchte ich nicht zu nahe kommen.

wartender Luchs (1 von 1)

Stefan Enste hängt eines der Fleischstücke an den Haken der langen Holzstange und reckt diese hoch empor. Ein kurzer fixierender Blick, ein kräftiges Abdrücken vom Boden und ein schneller Schlag mit der Pfote – schon kann es sich der erste Luchs schmecken lassen. “Luchse fangen Ihr Futter nie mit dem Maul, sondern immer mit der Pfote”, erklärt uns Stefan Enste und steckt das nächste Stück Fleisch an den Haken. Dabei hat er die Katzen mit den lustigen Pinselohren immer im Blick. Auch er möchte sicher keine Bekanntschaft mit den Zähnen und Krallen machen.

Am Haken (1 von 1)

Ich könnte den Luchsen noch ewig zuschauen, doch irgendwann ist der Eimer leer und der nächster Programmpunkt wartet auf uns. Auf dem Rückweg zum Parkplatz führt uns Stefan Enste noch durch die mitten im Wildpark gelegene Tropfsteinhöhle. Während der Führung berichtet er unter anderem vom Winterzauber, der auch in diesem Jahr wieder stattfinden wird. Und während vor meinem inneren Auge die Höhle in warmes Kerzenlicht getaucht wird, kann ich den Duft von Glühwein und Lebkuchen schon riechen. Das könnte mir auch gefallen!

Im Auto muss ich mir erst einmal die Jacke säubern, denn beim Zuschlagen der Luchse habe auch ich ein bisschen was vom Fleisch abbekommen…

Vielen Dank an den Sauerland-Tourismus für die Einladung ins Sauerland sowie an den Verein Bilsteintal e.V. für die Einladung in den Wildpark und die Tropfsteinhöhle. Ein ganz besonderer Dank gilt Anna Galon, die meine Reise mit ganz viel Herz organisiert und begleitet hat, sowie Stefan Enste für die spannende Führung und die Luchsfütterung. Meine Meinung bleibt wie immer hiervon unberührt.

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