England, Kulinarisches, Reisen und Ausflüge, Übernachten
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London-Weekend

Am Freitag war es dann soweit: Nach knapp vier Wochen musste ich mich von meiner Gastfamilie, meiner Mitbewohnerin und Brighton verabschieden. Es ist mir nicht leicht gefallen, doch die Vorfreude auf das Wochenende in London und das Wiedersehen mit meiner Familie wuchs mit jeder Minute, die ich im Zug verbrachte. Ich hatte mich für eine Day Travelcard entschieden, mit der ich nach London fahren und dort den ganzen Tag die Tube nutzen konnte (Zone 1-6!). Ich hätte sogar wieder zurück nach Brighton fahren können. Die Karte hat 13,30 Pfund gekostet. Ich empfehle, die Karte über das Internet zu buchen und sie dann am Automaten abzuholen (Das spart 5 Pfund!). Nach London Victoria, wo mich meine Familie abholte, brauchte der Zug eine Stunde. Dann ging es nach einem kleinen Snack am Bahnhof erst einmal zum Hotel. Wir wohnten im Ibis London City, welches unweit des Tower und somit sehr zentral liegt. Direkt nebenan befindet sich die Tube-Station Aldgate East. Von dort aus fuhren wir zur Tube-Station Tower Hill. Erste Station waren also der Tower sowie die Towerbridge, die wir nach einer kurzen Besichtigung der St. Katherine Docks überquerten. Die Docks sind etwas versteckt gelegen und bilden einen sehr schönen Ort der Ruhe. Touristen scheinen sich hier eher selten hin zu verirren.  Dabei lohnt sich ein Blick auf die alten Schiffe und neuen Yachten sowie hübschen Gebäude allemal. 

Nach der Brückenüberquerung ging es Richtung Westen an der Themse entlang und vorbei an der HMS Belfast. Direkt hinter dem Schiff lag ein Kreuzfahrtschiff vor Anker. Unser Weg führte uns bis kurz vor die London Bridge und dann erst einmal von der Themse weg. Wir liefen durch die Borough Street vorbei an der Southwark Cathedral und der Golden Hind. Weiter ging es durch die Clink Street am Clink Prison vorbei bis zur Bankside, wo sich Shakespeares Global Theatre befindet. Wieder an der Themse führte unser Weg vorbei an der Millenium Bridge bis zum London Eye. Leider kamen wir dort trotz Schirm völlig durchnässt an. Also beschlossen wir, ins Hotel zu fahren und dort zu essen sowie ein Bierchen in der Bar zu trinken.

Am Samstag ging es mit der Tube zuerst bis St. Paul’s Cathedral und von dort immer Richtung Süd-Westen bis zum Buckingham Palace. Unser Weg dorthin führte durch die Straßen Ludgate Hill und Fleet Street, wo wir einen süßen kleinen Teeladen von Twinings entdeckten. Natürlich haben wir uns auch alle mit Tee eingedeckt. Ich habe mir Lemon & Ginger und Orange, Mango & Cinnamon gegönnt.

Wir passierten die St. Bride’s Church, den Royal Court of Justice und St. Clement Danes. Der Weg entlang des Straßenbogens Aldwych ist im Reiseführer empfohlen worden, lohnt sich meiner Meinung nach aber nicht wirklich. Weiter ging es die Straße The Strand entlang. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Market Hall und zur Oper insbesondere für einen Kaffee auf dem dortigen Platz, der viel Charme hat. Wieder auf der Straße The Strand sind wir dieser bis zum Trafalgar Square gefolgt. Der Platz hat mir aufgrund der Brunnen und riesigen Löwen rund um die Säule, die das Zentrum des Platzes bildet, sehr gefallen. Hier haben wir später auch unsere Lunch-Sandwiches verspeist.

Durch das Admiralty Arch ging es in den St. James Park, der direkt zum Buckingham Palace führt. Unsere Familie war sich einig: unspektakulär! In einem Bogen (erst Richtung Süd-West, dann Richtung Nord-Ost) passierten wir viele hübsche englische Häuser und gelangten zur Westminster Abbey sowie zum House of Parliament und Big Ben. Auch hier waren wir uns einig: Viel atemberaubender als der Buckingham Palace. Zurück am Trafalgar Square aßen wir unsere Sandwiches, die wir bei Pret an Manger gekauft hatten. Für mich gab es dazu ein Ginger Beer – ist wie Ginger Ale, schmeckt aber intensiver nach Ingwer und ist viel leckerer! :-) Leider überraschte uns hier ein weiterer Regenschauer (der zweite an diesem Tag). Er hielt aber nur fünf Minuten an und dann konnten die Regenschirme wieder zusammengefahren werden. Wir hatten uns übrigens angewöhnt, bei Regen einen Unterstand zu suchen und kurz abzuwarten. Wer denkt, in England regnet es immer, liegt falsch. Die Wahrheit ist: Mit der Wettervorhersage wechselhaft liegt man so gut wie immer richtig.

Der Piccadilly Circus, unsere nächste Station, enttäuschte uns ebenfalls. Deshalb stiegen wir recht schnell in die nächste Tube und fuhren zur Station Knightsbridge, von der aus wir direkt in das Kaufhaus Harrods (Brompton Road) gingen. Hier wiederum waren wir überwältigt. Nicht nur von den teuren Produkten sondern auch von den alten Räumen und Treppenhäusern. Eher zufällig (hier verliert man schon mal die Orientierung) entdeckten wir die Tierabteilung inklusive Hundefriseur…  Verrückt! Unser Ziel waren jedoch die Food Halls, die wir durch die verwinkelten Gänge und mehrmaliges Durchqueren der Parfümerieabteilung, in der man mindestens vier Mal angesprochen wird um einen der neuen Düfte zu testen, endlich erreichten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man sich nicht für die Produkte interessiert. Die Decken sind wunderschön und müssen sehr alt sein. Damit ihr mal einen Eindruck von den Harrods-Preisen bekommt: Ein Frozen Joghurt mit drei Toppings kostet 8 Pfund (in Brighton ca. 3,50 Pfund)!!!
Da wir das Kaufhaus durch einen Seiteneingang betreten hatten, suchten wir den Haupteingang und wechselten die Straßenseite, um das Gebäude betrachten zu können. Auch hier konnten wir wieder nur staunen. Anschließend folgten wir der Brompton Road Richtung Süd-West bis zur Exibition Road, in der sich Museen und das Imperial Collage befinden. Diese Straße führt direkt zum Hydeparkt durch den wir bis zur berühmten Oxford Street spazierten. Hier wimmelte es von shoppingfreudigen Londonern und Touristen und auch wir stürzten uns ins Getümmel. Die Tube brachte uns dann von der Station Tottenham Court Road bis zur Liverpool Street. Von dort gingen wir zu Fuß zum Hotel. Als wir ein gemütliches kleines Restaurant entdeckten, das eine ansprechende Speisekarte mit annehmbaren Preisen hatte, beschlossen wir, dort zu essen. Wir bereuten es nicht! Das Ofora war gar nicht so klein, denn der Speiseraum befand sich gut versteckt hinter der Theke. Es handelte sich übrigens um ein türkisches Restaurant mit sehr nettem Personal und einem freundlichen, gesprächigen Besitzer. Satt und zufrieden traten wir nach dem Essen unseren restlichen Heimweg an, tranken noch einen Schlummertrunk im Hotel und fielen dann kaputt in unsere Betten.

Sonntag hieß es früh aufstehen, da meine Familie schon mittags nach Deutschland flog. Nachdem wir gefrühstückt, ausgecheckt und uns verabschiedet hatten, machte ich mich auf den Weg nach Greenwich. Dort verließ ich die Bahn an der Station Greenwich und spazierte zum Greenwich Parkt. Da es noch recht früh war, herrschte dort eine angenehme Ruhe. Ich begegnete lediglich ein paar Joggern und Spaziergängern mit ihren Hunden. Ansonsten trafen immer wieder auf Eichhörnchen, die sich dort sehr wohl zu fühlen scheinen. Auf meinem Spaziergang durch den Parkt passierte ich den Rosengarten sowie… Vom Hügel, der das Zentrum des Parks bildet, hat man einen wunderschönen Ausblick auf London. Die Linie des Null-Meridians konnte ich leider nur durch ein Gittertor betrachten. Das Museumsgelände hatte noch geschlossen. Trotzdem war es ein sehr schöner Spaziergang. Ein Ausflug nach Greenwich lohnt sich nicht nur wegen des Parks. 

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3 Kommentare

  1. Ich liebe London. Speziell zum Shoppen in der Zeit vor Weihnachten oder Silvester. Hammer! Mein kulinarischer Tipp für alle London-Besucher: Gail’s Bakery.

  2. England ist ja nicht so berühmt für sein schönes Wetter, aber London ist beeindruckend dass steht ausser Zweifel.War schon zweimal dort und bin immer wieder begeistert, aber nach einer Woche reicht es auch dann wieder und ich freue mich wieder über das gute Wetter in meiner Heimat dem Tessin am Lago Maggiore.

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